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Coburger sparen ab sofort beim Müll


Autor: Berthold Köhler

Coburg, Donnerstag, 24. Januar 2013

Bald gehen im Landkreis Coburg die neuen Bescheide für die Müllgebühren heraus - mit niedrigeren Gebühren. So wird ein Vier-Personen-Haushalt rund 20 Euro pro Jahr sparen. Neu sind auch die Abfallfibeln, die im Jahr 2011 mit einer Auflage von 47.000 Exemplaren erschienen, aber inzwischen schon wieder vergriffen sind.
Landrat Michael Busch (links) und Abfallberater Wolfgang Sommer sind mit der neuen Abfallfibel sehr zufrieden.


In einer Zeit, in der in allen Bereichen des Lebens die Preise steigen, ist das doch eine gute Nachricht: Durch die Anfang des Jahres in Kraft getretenen neuen Müllgebühren spart ein Vier-Personen-Haushalt rund 20 Euro im Jahr. Das hat Landrat Michael Busch (SPD) ausgerechnet - und das freut ihn: "Wir tragen auf jeden Fall nicht dazu bei, dass die Menschen immer mehr belastet werden."

Dass der Kreistag bereits im Herbst die Senkung der Müllgebühren beschloss, hat zum Teil langfristige Hintergründe. Dazu gehört unter anderem das Coburger Müllheizkraftwerk, das einst nicht ohne Widerstände gebaut werden konnte. "Heute können wir froh sein, dass wir es haben", sagt der Landrat.

Für ihn ist das MHKW, gemeinsam mit einem gut wirtschaftenden Abfallzweckverband, einer der Hauptgründe, warum der Landkreis schon seit vielen Jahren mit einer vorbildlichen Kontinuität bei den Gebühren aufwarten kann.

Aber es gibt auch einige kurzfristige Aspekte, die sich positiv in der Gebührenkalkulation auswirkten. Abfallberater Wolfgang Sommer erinnert in diesem Zusammenhang an die hohen Preise, die noch im vergangenen Jahr für das Altpapier aus den grünen Tonnen bezahlt wurde. Allerdings ist dieses Hoch inzwischen schon wieder Geschichte. An der Tatsache, dass im Landkreis die Gebühren bis 2016 konstant bleiben werden, ändert dies nichts. Und danach? Landrat Michael Busch zuckt mit den Schultern und sagt: "Dann müssen wir neu kalkulieren." Rücklagen, mit denen der Landkreis in den nächsten Jahren Preissteigerungen ausgleichen könnte, gibt es jedenfalls nicht mehr in nennenswerter Höhe.


"Eigentlich" leicht zu verstehen
Ein bisschen gespannt ist Abfallberater Sommer, wie die Reaktionen der Landkreis-Bürger auf die Gebührenbescheide sein werden. Ab Anfang nächster Woche werden diese in den Briefkästen liegen, danach steht das Telefon im Fachbereich Abfallwirtschaft im Landratsamt meist einige Tage kaum mehr still. "80 Prozent der Menschen werden mit dem Bescheid zurechtkommen", rechnet Sommer. Der Rest muss ihn sich erläutern lassen. Und er darf das auch.

Mit der Umstellung auf die Mülltonne mit Chip im Jahr 2011 ließ der Landkreis auch 47 000 "Abfallfibeln" mit allen wichtigen Informationen drucken. Diese sind mittlerweile vergriffen. Die leicht veränderte Neuauflage trifft voraussichtlichen Anfang Februar im Landratsamt ein, wird aber nicht mehr an jeden Haushalt verschickt.Wer eine neue Fibel bekommen möchte, kann diese direkt bei Wolfgang Sommer bestellen. Die Broschüren liegen aber auch in den Rathäusern der Städte und Gemeinden aus. Nur die Schulen, die werden sie per Post geschickt bekommen. "Es ist uns sehr wichtig, das die Müllentsorgung von den Schulen zum Thema gemacht wird", sagt Sommer.


Schulführungen
Angebot Der Fachbereich Abfallwirtschaft im Landratsamt hat jetzt sein Angebot für Schulen aus dem Landkreis Coburg erweitert. Neben einer Führung durch das Müllheizkraftwerk in Coburg bietet Wolfgang Sommer auch eine Exkursion zur Firma "Schmidt & Wagner" an. Dort werden das Papier, der Kunststoff und der Schrott aus dem Landkreis Coburg gesammelt und verwertet.

Kosten Die Führungen sind für Schulklassen (ab der vierten Klasse) kostenlos, die Kosten für die Busfahrt übernimmt der Landkreis Coburg.

Kontakt Abfallberater Wolfgang Sommer, Telefonnummer 09561/514268.