Coburger sollen zu Touristen in der eigenen Stadt werden
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Freitag, 12. Dezember 2014
17 Hoteliers aus der Stadt und dem Landkreis locken am 10./11. Januar mit niedrigen Preisen und attraktivem Programm - und kämpfen damit auch gegen den "Tunnelblick" sowie den "Couch-Tourismus".
Der Coburger an sich motzt ja durchaus ganz gerne. "Oft hört man: Alles schlecht, alles schließt", sagt Barbara Glauben. Ganz anders sei jedoch die Wahrnehmung ihrer Gäste im Romantik-Hotel Goldene Traube: "Sie sind eigentlich immer begeistert von Coburg und loben auch das Angebot der Geschäfte in der Innenstadt." Für ihren Mann Bernd Glauben gehört das mit zum Phänomen des "Tunnelblicks": "Viele sehen die Schönheit ihrer eigenen Stadt gar nicht mehr."
Deshalb wird der Spieß jetzt umgedreht: Beim ersten "Coburger Hotelentdecker-Wochenende" sollen Einheimische sozusagen zu Touristen in der eigenen Heimat werden. Programm und Preis sind attraktiv (siehe dazu Infobox rechts) und der Nutzen für die Region ist hoffentlich groß. Regionalmanager Stefan Hinterleitner bringt es etwas überspitzt auf den Punkt: "Unser Traum wäre es, 125 000 Botschafter für die Region zu haben." Sprich: Alle Bewohner von
Bernd Glauben räumt aber sehr wohl ein, dass es weiteres Ziel der Aktion sei, den Einheimischen zu zeigen, wie gut es sich in den heimischen Hotels übernachten lässt. Stefan Hinterleitner ergänzt: "Und beim nächsten Besuch werden die Eltern dann vielleicht nicht mehr im Couch-Tourismus untergebracht!" Als Couch-Tourismus gilt die Beherbergung zu Hause.
Alle Beteiligten - außer den Hoteliers das Coburger Stadtmanagement und das Regionalmanagement - sind aber nicht nur über die Aktion glücklich. Vor allem freuen sie sich auch, wie schnell das Projekt mit vereinten Kräften gestemmt werden konnte. Für Stefan Hinterleitner hat das Vorbildcharakter: "Mein Wunsch wäre es, dass das, was jetzt auf der Arbeitsebene so gut geklappt hat, auch auf der politischen Ebene gelingt: eine reibungslose Zusammenarbeit." Barbara Glauben ergänzt: "Wenn alle Ideen so schnell umgesetzt würden, wären wir touristisch bereits Boomtown!"
Programm Los geht's für alle am Samstag, 10. Januar, um 14.30 Uhr bei einem Glühwein auf dem Coburger Schlossplatz. Von dort starten dann zwei Führungen: entweder mit "Queen Victoria" zu sonst unzugänglichen Bereichen der Ehrenburg oder mit der "Coburger Marktfrau" zu interessanten Einzelhandelsgeschäften sowie einem abschließenden Blick "hinter die Kulissen" des Kaufhofs. Etwa gegen 17 Uhr steuert jeder sein ausgewähltes Hotel an. Dort gibt es vor, während oder auch nach dem Abendessen ein individuelles Rahmenprogramm. Der Sonntag, 11. Januar, endet mit einem Frühstück im jeweiligen Hotel.
Preis Die Hotels sind in zwei Kategorien unterteilt: Das Doppelzimmer inklusive Halbpension und des Programms kostet entweder 99 oder 1 20 Euro.
Kontakt Buchung sowie weitere Infos bei jedem beteiligten Hotel oder im Internet: www.
zu-gast-in-der-heimat.de
Übersicht Folgende Hotels machen mit: Arcadia Hotel, Best Western Blankenburg, Goldener Anker, Villa Victoria, Ringhotel Stadt Coburg, Goldene Traube (alle Coburg), Braugasthof Grosch, Gasthof Sauerteig, Alte Mühle (alle Rödental), Gasthof Steiner (Großheirath), Braunes Ross (Weidhausen), Goldene Rose (Grub am Forst), Landgasthof Sommer (Lautertal), Landgasthof Wacker (Gauerstadt), Pörtnerhof (Seßlach), Schlosshotel Hohenstein (Ahorn), Kurhotel Bad Rodach.