Coburger Schwangerenberatung: Kinderkriegen ist mehr als Lust und Laune
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Donnerstag, 14. März 2019
Was gilt es alles zu beachten, wenn ein Kind unterwegs ist? Imke Böger-Troll von der Schwangerenberatung der Diakonie weiß, wo es Geld gibt.
Hurra!? Ein Baby kommt. Warum das Fragezeichen nach dem Ausrufezeichen? Die Sozialpädagoginnen der Schwangerenberatung der Diakonie Coburg haben sich was dabei gedacht, als sie den Titel für den Vortrag am 28. März (18.30 Uhr) wählten.
Ein Kind zu bekommen, hat heutzutage viel mehr mit dem Kopf zu tun als mit Lust und Laune wie noch vor Jahren. Alles will mittlerweile gut durchdacht und geplant sein.
Erfüllt sich ein Kinderwunsch, beginnt sich das Gedankenkarussell zu drehen. Bei manchen Frauen so schnell, dass ihnen schwindelig wird. Schließlich möchte man alles richtig machen, nichts vergessen und möglichst gut vorbereitet sein. Perfekt eben, wie es von einem erwartet wird.
An was muss alles gedacht werden? Imke Böger-Troll, Sozialpädagogin und Leiterin der Schwangerenberatungsstelle, kennt die Sorgen und Nöte junger Eltern. Meist sind es die Frauen, die sich bei ihr Rat und Unterstützung holen. Genau an jene richtet sich auch der Vortrag im dialog in der Metzgergasse. "Wir wollen Licht ins Dunkel bringen. Es gibt so viel: von Familiengeld bis Unterhaltszuschuss, von Elternzeit bis Kinderzuschlag." Imke Böger-Troll und ihre Kollegin Christine Kosuch beraten rund 900 Frauen pro Jahr im Bereich Coburg, Kronach Lichtenfels. Und kaum eine weiß, was es alles für mögliche finanzielle Zuschüsse gibt, wo Eltern Hilfe bekommen und an was alles frühzeitig gedacht werden sollte.
Die Kinderbetreuung sei bei vielen werdenden Eltern kein Thema , wissen sie doch, dass sie wenigstens ein Jahr lang Elterngeld beziehen und sowieso daheim sind. Damit sind die ersten zwölf Monate abgesichert. "Wer danach gleich wieder arbeiten möchte oder aus finanziellen Gründen muss, denkt oft nicht an die Eingewöhnungszeit in der Krippe oder auch daran, dass die Kleinen erfahrungsgemäß im ersten Viertel Jahr oft krank sind", weiß die Sozialpädagogin. "Kann mein Partner mich da unterstützen? Hat die Oma Zeit? Was kann ich von der Freundin erwarten? Wie könnte ich die Elternzeit splitten?" - All diese Fragen sollten gestellt und geklärt werden.
Mit dem nötigen Hintergrundwissen bekommt die Familie vielleicht sogar mehr finanzielle Unterstützung als gedacht und kann den Arbeitsbeginn um ein Viertel Jahr oder die Wintermonate hinauszögern.
Staatliche Unterstützung zu bekommen, ist möglich, jedoch nicht so einfach. "Wir helfen oft schon beim Ausfüllen der Anträge, die manchmal gar nicht so leicht zu verstehen sind", sagt Imke Böger-Troll.