Coburger Schul-Direktor: Gericht korrigiert Strafe nach unten!
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Montag, 23. Juni 2014
Im Fall der geschönten Abi-Noten am Gymnasium Casimirianum gab es am Montag ein durchaus überraschendes Urteil.
Burkhard Spachmann muss 60 Tagessätze (a 90 Euro) bezahlen - der Strafbefehl, gegen den er Einsprich eingelegt hatte, belief sich noch auf 90 Tagessätze.
Zum Verhandlungstag:
Um 13 Uhr hatte am Amtsgericht Coburg der zweite und vermutlich auch letzte Verhandlungstag begonnen. Erneut war das Medieninteresse groß, außerdem saßen im Publikum viele Lehrer, Direktoren anderer Schulen sowie auch Eltern betroffener Kinder.
Casi-Direktor Burkhard Spachmann, der im vergangenen Abi-Jahrgang alle Noten im Fach Deutsch eigenmächtig um einen Punkt nach oben gestuft hatte, war zunächst wegen Falschbeurkundung im Amt zu einer Geldstrafe verurteilt worden, und zwar zu 90 Tagessätzen. Dagegen hatte der Schulleiter Einspruch eingelegt, weshalb die jetzige Verhandlung erforderlich wurde.
Staatsanwältin Ursula Haderlein hatte in ihrem Plädoyer 100 Tagessätze gefordert. Damit wäre Spachmann vorbestraft gewesen (die Grenze hierfür liegt bei 91 Tagessätzen).
Die Spachmann-Anwälte Eckard Staritz und Thomas Bittorf hingegen forderten einen Freispruch: Das, was Spachmann gemacht hat, sei nicht strafbar gewesen.