Druckartikel: Coburger Schlachthof-Skandal: Prozess im Sommer

Coburger Schlachthof-Skandal: Prozess im Sommer


Autor: Ulrike Nauer

Coburg, Mittwoch, 14. Januar 2015

Betrug in 17.208 Fällen, fast 5000 Seiten Anklageschrift, ein Betrugsschaden von 930.000 Euro, mehrere hundert Zeugen. Der Prozess beginnt wohl im Frühsommer.
Der Coburger Schlachthof wurde im Zuge des Fleisch-Skandals für immer geschlossen. Foto: Archiv/Oliver Schmidt


Der Fleischskandal im Coburger Schlachthof gehöre zweifellos zu den "Ausnahmeverfahren", sagt Leitender Oberstaatsanwalt Anton Lohneis - ein Verfahren, das umfangreicher Vorbereitung bedürfe.

Ein genaues Datum, wann der Prozess beginnt, kann Lohneis noch nicht nennen. Er geht aber davon aus, dass es im Frühsommer dieses Jahres so weit sein könnte. "Das ganze ist eine riesen Belastung für unsere Behörde. Das ist in der normalen Arbeitszeit gar nicht zu schaffen."

Zudem hat es kürzlich bei der Coburger Staatsanwaltschaft einen personellen Wechsel gegeben, der auch die Akte "Schlachthof" betrifft: Bisher bearbeitete Staatsanwalt Christoph Gillot den Fall. Gillot wechselte jedoch Anfang des Jahres zum Landgericht. Sein Nachfolger ist Christian Pfab, der bisher als Zivilrichter und Pressesprecher am Coburger Landgericht tätig war.

Der Hauptangeschuldigte ist der Geschäftsführer des größten Fleischverarbeitungsbetriebes am Coburger Schlachthof, einer Firma aus dem Landkreis Haßberge. Angeklagt werden außerdem der ehemalige Schlachthofleiter, der in Diensten der Stadt Coburg stand, und dessen Frau, die als amtliche Tierärztin im Schlachthof mit tätig war.