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Coburger Ratskeller ist nun schimmelfrei


Autor: Ulrike Nauer

Coburg, Dienstag, 13. November 2018

Für die Beseitigung des Pilzbefalls im Untergeschoss und den Rückbau alter Leitungen muss die Stadt noch einmal 40000 Euro drauf legen.
Fast geschafft! Am 28. November wird Hochbauamtsleiter Peter Cosack zufolge der Ratskeller an die Restaurantkette "Chilli's" übergeben.  Vor allem in den Kellerräumen musste das Traditionslokal am Marktplatz aufwendig saniert werden.Ulrike Nauer


Schon im Mai diesen Jahres hatte Hochbauamtsleiter Peter Cosack den Finanzsenat um mehr Geld für die Sanierung des Ratskellers bitten müssen, vor allem deshalb, weil man im Kühlraum des Coburger Traditionslokals starken Schimmelbefall entdeckt hatte. Alles in allem summierten sich die Mehrkosten damals auf 203000 Euro. Nun wird die Sanierung noch einmal 40000 Euro teurer, weil noch mehr Schimmel gefunden wurde. Außerdem kamen beim Rückbau von technischen Installationen und Lüftungskanälen viele Leitungen von vorherigen Umbaumaßnahmen zum Vorschein, die sich nicht so einfach entfernen ließen, wie erhofft.

Vorsorglich hatte Cosack aber schon im Mai darauf hingewiesen, dass man im Untergeschoss des Ratskellers durchaus auf weiteren Schimmelbefall stoßen könnte - und er sollte recht behalten. Schnell wurde damals klar, dass der neue Pächter, die Restaurantkette "Chilli's", auch den zweiten angepeilten Eröffnungstermin am 1. Juli nicht würde einhalten können. Vor dem Schimmel-Fund im Keller war man sogar noch davon ausgegangen, zum 1. April öffnen zu können.

In der Sitzung des Finanzsenates zeigte Cosack am Dienstag eine Präsentation mit Vorher-Nachher-Ansichten des Ratskellers. Während die Renovierung der Gasträume im Erdgeschoss relativ unproblematisch vonstatten gegangen sei, hatten es die Kellerräume in sich.

Im Personalbereich zum Beispiel standen eine Duschkabine und eine Waschmaschine mitten im Gang, ebenso ein Fettabscheider, der nicht nur im gesamten Keller, sondern auch in den Gasträumen für Geruchsbelästigung sorgte. Viele Ecken seien mit Jahrzehnte alten Installationen verbaut gewesen. "Ein Sammelsurium aus Heizungs-, Schmutzwasser- und Elektroleitungen", beschrieb Cosack. "Dem Brandschützer standen die Haare zu Berge!" Ehe die Handwerker den Keller betreten durften, um die alten Installationen zu beseitigen, musste jedoch zunächst der Schimmel entfernt werden. "Wir mussten den Boden samt der Dämmung rausnehmen, das war alles komplett durchfeuchtet", berichtete der Hochbauamtsleiter. Als wirtschaftlichste Lösung bot sich der Einbau einer modernen Kühlzelle an.

Die alten Leitungen, die häufig einfach nur am Deckendurchbruch abgeklemmt worden waren, wenn sie nicht mehr gebraucht wurden, hätten aus Brandschutzgründen eigentlich entfernt werden müssen. Das sei aber vielfach gar nicht mehr möglich gewesen, so Cosack. "Man bekommt das in den Decken gar nicht mehr entflochten." Also blieben die Leitungen drin, wurden soweit wie möglich gekappt und dann doppellagig mit Brandschutzplatten eingehaust. "Das ist aufwendig und kostenintensiv", so Cosack.

Auf 40000 Euro summierten sich die Maßnahmen, die seit Mai noch dazu gekommen waren. Die Mitglieder des Finanzsenates segneten die Mehrkosten am Dienstag einstimmig ab. Das Geld soll dem Produktkonto für die Interimsspielstätte des Landestheaters entnommen werden. Unterm Strich kostet der Umbau, inklusive Bauunterhalt, 541000 Euro.

Auf die Frage von SPD-Stadträtin Bettina Lesch-Lasarides, ob es denn damit nun auch getan sei, konnte Cosack beruhigen: "Nächste Woche wird letztmalig durchgereinigt und am 28. November wird der Ratskeller an das ,Chilli's‘ übergeben", kündigte Cosack an. Einen endgültigen Eröffnungstermin habe man ihm aber seitens der Restaurantkette, die mexikanische Speisen anbietet, noch nicht genannt. Auf der Homepage www.chillis-mexikanisch-essen.de ist die Neueröffnung in Coburg für "November 2018" angekündigt.