Coburger Proben-Impressionen: "Rheingold" trifft "Sternstunde"
Autor: Jochen Berger
Coburg, Donnerstag, 19. Sept. 2019
Wie sich das Landestheater Coburg auf die ersten Premieren der neuen Spielzeit 2019/2020 vorbereitet.
Auf den Applaus des Publikums müssen die Künstler des Landestheaters in diesen Tagen noch verzichten. Nach dem Gala-Abend beim Theaterfest am Wochenende bleibt der Vorhang bis zu den ersten Premieren Ende September wieder geschlossen.
Stattdessen steht reichlich Probenarbeit auf dem Programm. Auf allen verfügbaren (Probe-)Bühnen wird derzeit intensiv gearbeitet, um die ersten Neuproduktionen, aber auch einige Wiederaufnahmen vorzubereiten.
Wagner zum Auftakt
Das ehrgeizigste Vorhaben steht am Anfang - die Neuinszenierung von Richard Wagners "Rheingold". Denn erstmals nach mehr als einem halben Jahrhundert will das Landesthe ater Wagners Tetralogie "Der Ring des Nibelungen" wieder auf die Coburger Bühne bringen - pro Spielzeit mit einer Neuinszenierung.
Dabei stand "Das Rheingold" zuletzt 2008 auf dem Premieren-Kalender - aus der angedachten kompletten "Ring"-Inszenierung freilich wurde dann doch nichts, weil der damalige Regisseur und Interims-Intendant Detlef Altenbeck bei der Intendanten-Wahl gegen Bodo Busse unterlag und das Coburger Haus verlassen musste.
Für die Neuinszenierung hat Intendant Bernhard F. Loges den Bühnenbildner und Regisseur Alexander Müller-Elmau in Personalunion verpflichtet. Müller-Elmaus "Rheingold"-Deutung ist schon weit gediehen - schließlich wurde bereits Ende der vergangenen Saison mit der Probenarbeit begonnen. Eine Beleuchtungsprobe gewährt nun erste Einblicke - Licht-Regie ist Teamarbeit. Lassen sich die Vorstellungen des Regisseurs technisch wirklich so umsetzen, wie geplant?
Oder brauchen einzelne Szenen vielleicht doch mehr Zeit? Schließlich müssen die Bewegungen der Drehbühne und der von oben heran schwebenden Kulissenteile perfekt aufeinander abgestimmt werden.
Akribisch vergleichen Regisseur Alexander Müller-Elmau und sein Lichtdesigner Markus Stretz Wunsch und Wirklichkeit, während Inspizientin Kerstin Mertl mit einem Sprechfunkgerät Kontakt zu den Technikern hinter den Kulissen hält und die Abläufe umsichtig koordiniert.