Coburger OB-Kandidaten stehen Rede und Antwort
Autor: Wolfgang Desombre
Coburg, Sonntag, 02. Februar 2020
Die Jungen Coburger, die keinen eigenen OB-Kandidaten stellen, hatten zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Ein Promi moderierte.
Die bevorstehende Wahl sei für Coburg richtungsweisend, merkte Christian Limpert an, der als ARD-Korrespondent aus Wien angereist war. Er selbst sei immer noch ein Coburger und dürfe auch im März wählen, machte Limpert deutlich. "Wer überzeugt mich"? Unter diesem Motto und ohne Einflussnahme der Gastgeber habe er alle Fragen selbst zusammenstellen können, sagte Limpert. "Der Wirtshaus-Talk soll Spaß machen", war seine Devise für den Abend.
Obwohl die Jungen Coburger keinen eigenen OB-Kandidaten für die Kommunalwahl im März stellen, hatten sie alle Bewerber zu einer Talkrunde einladen. Sechs von zehn Kandidaten hatten die Einladung angenommen. Kurzfristig hatten Norbert Denninger (Satirepartei "Die Partei"), René Hähnlein ("Die Linke") und Michael Partes (ÖDP) abgesagt. Thomas Apfel ("Pro Coburg") war wegen eines privaten Termins entschuldigt.
Vier Fragenkomplexe
In vier Komplexe war die Fragerunde untergliedert: Innenstadt und Wohnen, Umwelt und grünes Coburg, Gesundheit und Soziales sowie kulturelles Leben und Sport. Zum Warm-up wollte Christian Limpert das Wissen der Kandidaten rund um Coburg testen. "Was ein OB unbedingt wissen sollte", in welchem Jahr Prinz Albert geboren wurde, wann und unter welchem Namen das Landestheater errichtet wurde, wie viele Feuerwehren es in Coburg gibt, wie viele Fenster das Rathaus auf der Frontseite hat, das wievielte Samba-Festival in diesem Jahr veranstaltet wird, solche Sachen. Bei der Frage, welches bedeutsame Ereignis für Coburg sich in diesem Jahr jähre, brachte es Christian Müller (CSB) gleich auf den Punkt: Der Anschluss Bayerns an Coburg.
Nun war es an der Zeit, den Kandidaten auf den Zahn zu fühlen und ihre Vorstellungen und Ideen zu hinterfragen. Wäre er als OB besser als Geschäftsführer der Wohnbau mit mehr als 3000 Mietwohnungen? Das Konzept Markthalle sei mit der Politik eng abgestimmt gewesen und er sei mit der Entwicklung zufrieden, entgegnete Christian Meyer (CSU) souverän. Die Markthalle sei aus einem Wettbewerb heraus entstanden und es sei auch eine Nahversorgung geplant gewesen. Die Umsetzung sei jedoch schwierig und man habe ein Jahr dafür gekämpft. Es sei gelungen Leben in die Markthalle zu bekommen, aber es sei auch noch Luft nach oben, merkte der CSU-Kandidat an.
Wohnen auf kleinstem Raum - ist "Klein Bombay" etwas für Coburg? Wohlstand sei von der Gewerbesteuer abhängig. Ein gutes Fundament sei mit Neuansiedlungen zu erreichen, meinte Dominik Sauerteig (SPD).
2018 hat Ina Sinterhauf (Die Grünen) für den Landtag kandidiert, nun für das Amt des Coburger OB. Sie kandidiere, um etwas zu verändern und als Stadtoberhaupt hätte sie die Möglichkeit etwas zu bewegen. Coburg klimaneutral zu gestalten, sei dabei ihr Ziel. An der Hochschule habe sie sehr viel verändert und dies lasse sich auch auf Coburg übertragen.
Auch Persönliches
Limpert gab die Vorlage: "Die Kandidaten der Christlich-Sozialen Bürger (CSB) haben einen Altersdurchschnitt von über 60 Jahren. Sind dies noch dynamische Kandidaten?" Sie übernähmen als Kandidaten Verantwortung und Rentner wollten ihre Lebenserfahrung einbringen, widersprach Christian Müller und fügte hinzu: "Das Lebensalter ist heute nicht mehr das Entscheidende."