Coburger Lokalsender weiter auf Erfolgskurs
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Dienstag, 05. Juli 2016
Radio Eins: Thomas Apfel freut sich über die jüngste Funkanalyse - und kann sich einen Seitenhieb auf die öffentlich-rechtlichen Kollegen nicht verkneifen.
Der Coburger Lokalsender Radio Eins ist einer der fünf reichweitenstärksten Lokalsender in Bayern. Das geht aus der aktuellen Funkanalyse Bayern hervor, die jetzt veröffentlicht wurde. In den Landkreisen Coburg, Kronach und Lichtenfels hören demnach im Schnitt rund 13 000 Menschen (durchschnittliche Stunde von 6 bis 18 Uhr) Radio Eins.
Stärkster Quotenbringer ist die Morningshow "Hellwach", die sogar von bis zu 24 000 Hörern pro Stunde verfolgt wird.
Insgesamt hören somit täglich über 55 000 Menschen Radio Eins. Bei der Kernzielgruppe (30- bis 59-Jährige) ist Radio Eins der bekannteste Sender in und um Coburg mit einem Wert von 88,4 Prozent (weitestes Empfangsgebiet), vor allen anderen landesweiten Sendern. Für Programmchef und Redaktionsleiter Thomas Apfel ist das eine Bestätigung der Senderphilosophie.
infranken.de:Was macht Ihr anders beziehungsweise besser als andere Lokalsender?
Thomas Apfel: "Wir sind immer ganz nah dran am Geschehen. Sehr wichtig ist für uns der Servicegedanke: Bei Stau- oder auch Blitzer-Meldungen können wir schneller informieren als andere. Außerdem ist natürlich unsere sehr erfolgreiche Morningshow wichtig: Am Morgen holt man die Hörer ans Radio, die dann den ganzen tag bleiben."
Ist das Lokalradio Konkurrenz zur lokalen Tageszeitung?
Nein - es ist eine Ergänzung. Wir sind ein emotionales, schnelles und direktes Medium. Wir können viele Themen aber auch nur anreißen. Wer vertieft etwas darüber wissen möchte, wird dann bei der Tageszeitung fündig.
Wie sieht es mit der öffentlich-rechtlichen Radio-Konkurrenz aus?
Mich ärgert es maßlos, dass diese Sender regelmäßig Geld aus dem GEZ-Topf erhalten, während wir uns ausschließlich über Werbung finanzieren müssen. Dabei sind wir es, die - zumindest im Lokalen - den öffentlich-rechtlichen Auftrag zur Information viel besser erfüllen.
Plaudern Sie doch bitte Mal ein bisschen aus dem Nähkästchen: Sind die Moderatoren, die morgens um 6 Uhr schon immer so gut gelaunt die Sendung moderieren, wirklich schon immer so gut gelaunt?
Also ich meistens schon. Kollegen behaupten sogar, ich würde mit meiner guten Laune manchmal die anderen nerven. Und falls ich doch mal nicht so gelaunt sein sollte, darf ich mir das eben nicht anmerken lassen, sobald das Mikrofon angeschaltet wird.