Coburger Landrat Busch soll jetzt was machen
Autor: Berthold Köhler
LKR Coburg, Mittwoch, 17. Mai 2017
Die Forderung der Bürgermeister ist eindeutig: Sie erwarten von Landrat Michael Busch, dass er schnell den Widerstand gegen neue Stromtrassen organisiert.
           
Die Bürgermeister des Landkreises sehen Landrat Michael Busch (SPD) in der Pflicht, seiner Aufgabe aus einem Beschluss des Kreistages nachzukommen und schon bald Aktionen gegen den Bau einer weiteren Höchstspannungsleitung durch das Coburger Land auf den Weg zu bringen. "Wir warten vergebens auf Zeichen des Landratsamtes", sagte Markus Mönch (Weidhausen, parteilos) am Mittwoch bei der Sitzung des Kreisverbandes Coburg im Bayerischen Gemeindetages im Lautertaler Rathaus.
Die seit Monatsbeginn vorliegenden Ergebnisse des ersten Konsultationsverfahrens zum Netzentwicklungsplan 2030 haben Bernd Reisenweber (Ebersdorf, BG) inzwischen ernüchtert: "Unsere Einwände wurden ignoriert." Die Tatsache, die Zahl der aus ganz Deutschland eingereichten Einwendungen gerade einmal bei 1200 lag, war für den Ebersdorfer Bürgermeister ein klares Zeichen: "Die Menschen habe ihr Vertrauen in dieses Verfahren verloren."
  
  Steiner will nicht aufgeben
 
So ganz aufgeben wollte Marco Steiner (Rödental, Freie Wähler) deshalb aber nicht. In Gesprächen mit den Netzbetreibern und der Bundesnetzagentur habe er durchaus den Eindruck gewonnen, dass den Machern der Pläne der entschlossene Widerstand der Coburger Bevölkerung gegen die bereits bestehende 380-kV-Trasse bekannt sei. "Die wissen schon, wer wir sind und dass es bei uns eine Demo gab", berichtete Steiner. Das wiederum machte Bernd Reisenweber mit einem bösen Grinsen kämpferisch: "Dann müssen wir schauen, dass wir unseren schlechten Ruf nicht verlieren."Die Frage ist für die Bürgermeister nur: Wie? Bernd Reisenweber konnte dazu nicht viel sagen, er warte auf die Frage nach einem möglichen Termin für eine Großdemonstration auf eine Rückmeldung aus dem Landratsamt. Für diese werde es nun aber Zeit, drängte darauf Martin Mittag (Seßlach, CSU): "Wir warten darauf und stehen in den Startlöchern."
Einen "Silberstreif" sah der Ebersdorfer Bürgermeister in seinem Gespräch mit der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU). Diese habe ausdrücklich versichert, dass der Freistaat Bayern mit beiden in Frage kommenden Trassen durch das Coburger Land nicht einverstanden sei. bk