Coburger Kreisstraßen in einem guten Zustand
Autor: Berthold Köhler
Ahlstadt, Freitag, 23. November 2012
Wenn es darum geht, seine Straßen in Schuss zu halten, können sich der Bund und der Freistaat Bayern am Landkreis Coburg ein Vorbild nehmen. Das hat die jährliche Besichtigungsfahrt des Kreis-Bauausschusses gezeigt. Resümee der Veranstaltung: Der Zustand der Kreisstraßen ist besser als befürchtet.
Grundsätzlich, das musste Hendrik Dressel (Freie Wähler) am Ende der Besichtigungsfahrt des Kreis-Bauausschusses schon einmal ausdrücklich feststellen, kann man im Landkreis schon recht zufrieden mit dem Zustand der Kreisstraßen sein. "Auf jeden Fall sind sie besser als manche Straßen, die das Land und der Bund bei uns unterhalten", sagte der Ausschuss-Vorsitzende nach der gestrigen Tour durch den Landkreis. Aber einige Kreisstraßen gab es dann aber schon auch, bei denen akuter Handlungsbedarf gesehen wurde.
Gute Chancen, vielleicht schon im kommenden Jahr saniert zu werden, hat die CO 4 auf den "Langen Bergen". Sowohl zwischen Grattstadt und Ahlstadt als auch zwischen Ahlstadt und Ottowind schauten sich die Ausschussmitglieder den Zustand der Kreisstraße genau an.
Freilich müsse man allerdings auch im Blick haben, dass "nur" 800 Autos am Tag die CO 4 befahren. Da wäre es vielleicht auch eine Überlegung, verschiedene Bauabschnitte vorzunehmen. Zwischen Ahlstadt und Ottowind rechnete Knauer auf 1150 Metern Länge mit Sanierungskosten von rund 115 000 Euro, ein paar Hundert Meter weiter würde ein neuer Straßenbelage am "Friedhofsberg" in Ahlstadt (250 Meter) rund 35 000 Euro kosten.
Aus rein praktischer Sicht schlug Knauer dennoch vor, im kommenden Jahr die CO 4 auf möglichst langer Straße in Angriff zu nehmen. Da könne man dann auch bessere Preise mit den Baufirmen aushandeln. Unterschätzen, warnte der Tiefbauamtsleiter, dürfe man die Schäden an der Straße auf keinen Fall. Auf den "Langen Bergen" sei der Winter schließlich härter als an vielen anderen Stellen des Landkreises - deshalb dränge schon ein bisschen die Zeit.
Es kommt eine neue Technik
Bei allen Fahrbahndeckenerneuerungen im kommenden Jahr will die Landkreisverwaltung auf eine neue Technik setzen. Dabei werden die maroden Straßenoberflächen erst mit einer heißen Spezialmasse versiegelt, ehe eine zwei Zentimeter dünne Fahrbahnschicht aufgetragen wird. "Es ist das derzeit beste Verfahren", versicherte Hans-Joachim Knauer. Viele andere Landkreise, wie etwa Lichtenfels, seien damit bisher sehr zufrieden gewesen. Die einzige Voraussetzung bei diesem Heiß-Verfahren: Die Straßen dürfen in einem nicht allzu schlechten Zustand sein. Bei der Kreisstraße zwischen Rothenberg und Unterelldorf (CO 16) ist der Zustand nach Einschätzung des Tiefbauamtes "äußerst kritisch". 900 Meter lang ist dort der Abschnitt, der im kommenden Jahr saniert werden sollte - bei geschätzten Kosten von etwa 80.000 Euro.
Radweg muss wohl warten
Eher nach hinten geschoben wird die Sanierung des Radweges zwischen Gauerstadt und Bad Rodach. Nicht nur Jürgen Petrautzki (CSU) fragte sich bei der Besichtigung vor Ort: "Muss man hier wirklich schon sanieren?" Hendrik Dressel fand immerhin ein Argument für den Ausbau der schadhaften Strecke auf 925 Metern: Man befinde sich in einer Kurstadt mit einer Therme im direkten Umfeld. Da müsse man schon ein bisschen höhere Anforderungen an die Qualität eines Radweges stellen. Aber wenigstens noch ein Jahr zu warten, war auch für Dressel absolut vertretbar.
Ein bisschen auf den Wettergott hofft die Landkreisverwaltung, was den 1,4 Millionen Euro teuren Neubau der Kreisstraße CO 3 Richtung Roßfeld angeht. Weil dort eine wichtige Maschine erst mit Verzögerung auf der Baustelle eintraf, gibt es nun einen Wettlauf mit der Witterung. "Wir hoffen, dass wir die Tragschicht noch bis zum Wintereinbruch hinbekommen", sagte Knauer. Dann könne die Straße wenigstens provisorisch bis zum Frühling freigegeben werden.