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Coburger Kinder wünschen sich vor allem Zeit zum Spielen


Autor: Gabi Arnold

Coburg, Sonntag, 21. Sept. 2014

Der Coburger Kinderschutzbund erinnerte an die UN-Kinderrechtskonvention, die vor 25 Jahren auf den Weg gebracht wurden. Von der Fußgängerzone aus stiegen viele Luftballons gen Himmel - versehen mit allerhand Wünschen.
Auch die dreijährige Frieda aus Coburg nahm am Luftballonwettbewerb teil. Fotos: Gabi Arnold


Tamina und Tom Braun blättern durch die Karten mit den UN-Kinderrechtskonventionen. Tamina entscheidet sich für das Recht auf eigene Meinung, Tom für Freizeit, Spiel und Erholung. Die Kinder sind am Samstag am Infostand des Kinderschutzbundes des Kreisverbandes Coburg anzutreffen. Mit einem Luftballonwettbewerb macht die Coburger "Lobby für Kinder" einmal mehr auf die Kinderrechte aufmerksam machen.

Der Anlass ist das Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention, die vor 25 Jahren auf den Weg gebracht wurde. Gleichzeitig, so Iris Piper, feiert der Kinderschutzbund in Coburg in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. In der Stadt Coburg sei im Jahr 1964 der erste bayerische Ortsverband überhaupt aus der Taufe gehoben worden.
In den zurückliegenden fünf Jahrzehnten hat der Coburger Kinderschutzbund in Stadt und Landkreis viel bewegt.

Der Kinderschutzbund als einer der beiden Träger des Coburger Familienzentrum richtet sich aktuell mit den "Frühe Hilfen-KiFalo" an junge Familien. Das Angebot umfasse die Betreuung in der Schwangerschaft bis hin zum Vorschulalter, sagt Piper.

Am Samstag verteilen die Mitarbeiter der "Coburger Lobby für Kinder" auch Informationsmaterial, ein Heft zum Jubiläum informiert über das umfangreiche Angebot. Die Notmütter gehören dazu, die Babysitter-Vermittlung, Kurse für Eltern, Beratungen oder der Secondhandshop "Die Kiste."

"Alle Kinder haben ein Recht auf Überleben, persönliche Entwicklung, Schutz vor Ausbeutung, Gewalt und das Recht auf Beteiligung," sagt Piper. Dies schreibe die Kinderrechtskonvention aus dem Jahre 1989 vor. Die Rechte gelten in fast allen Staaten der Welt, in den Entwicklungsländern, wie in den Industrieländern.

Am Samstag sind die Vertreter des Kinderschutzbundes für drei Stunden vor dem Stadthaus anzutreffen, sie laden die Passanten zu Gesprächen ein und richten ihr Augenmerk besonders auf die kleinen Besucher. Viele nummerierte Karten haben sie vorbereitet, darauf stehen alle Rechte der Kinder, bekannte wie unbekannte, zum Beispiel Artikel 3, der lautet das "Wohl des Kindes". Und dies heißt, dass Kinder und Jugendliche das Recht haben, dass ihre Interessen beachtet werden müssen.

Geschäftsführerin Heidi Kunz und der Vorsitzende Robert Wollborn verteilen die Karten und sind mit der Resonanz sehr zufrieden. "Unser Stand ist sehr gut besucht", sagt Wollborn. Ganz vorne auf der Wunschliste liege "Zeit zum Spielen". Aber: Auch das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung senden die Kinder häufig gen Himmel.
Eine Familie aus Tirschenreuth in der Oberpfalz stoppt am Stand, die Kinder Michelle und Cedric, neun und sieben Jahre alt, füllen die Karten aus. "Wer Lust hat kann Vornamen und Alter auf die Karte schreiben, aber bitte keine Adresse," sagt Heidi Kunz. Denn zum Schutze der Kinder sind die Karten nummeriert und an den Kinderschutzbund adressiert. Die Daten sind beim Kinderschutzbund hinterlegt. "Auf die Luftballons, die am weitesten fliegen, warten schöne Preise."