Coburger Kantorei gastiert in der Schlosskirche Lahm
Autor: Jochen Berger
Lahm im Itzgrund, Montag, 09. Dezember 2013
So beschert die Kantorei St. Moriz dem Publikum in der Schlosskirche Lahm ein eindrucksvolles Konzert zum Advent.
Dieses Konzert ist ein klingender Gegenentwurf zum adventlichen und weihnachtlichen Musik-Einheitsbrei, der in diesen Wochen überall aus den Lautsprechern tönt. Kein schmalziger Klangeintopf, keine süßlichen Arrangements, sondern die pure Kraft des Chorgesangs lockt am zweiten Advent zahlreiche Zuhörer in die barocke Schlosskirche von Lahm.
Musikalische Verkündigung
Zum Abschluss der diesjährigen "Lahmer Konzerte" gastiert die Kantorei St. Moriz aus Coburg unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Peter Stenglein. Im vokal-instrumentalen Wechselspiel mit der Organistin Mareile Schmidt erinnert das Programm daran, wozu Musik der Advents- und Weihnachtszeit ursprünglich diente - der musikalischen Verkündigung.
"Machet die Tore weit"
Das klug konzipierte Programm mit ausdrucksvollen Sätzen beschwört die Kraft
Konzentriert setzt die gut drei Dutzend Stimmen umfassende Kantorei die gestalterischen Impulse Stengleins um. Dabei ist der Klang stets gut ausgewogen zwischen Frauen- und Männerstimmen. Weit gespannt die Dynamik vom zarten Pianissimo bis zum kraftvollen Forte. Dabei demonstriert die Kantorei St. Moriz ihre stilistische Vielseitigkeit vom Barock bis zum 20. Jahrhundert - von Jacobus Gallus bis Max Reger und Hugo Distler.
"Das Wort ward Fleisch"
Mit einigen Sätzen erinnert die Kantorei an einen aus der Nähe von Kronach stammenden Komponisten des 19. Jahrhunderts: Johann Georg Herzog, der 1822 in Hummendorf geboren wurde. Diese Sätze (darunter "Das Wort ward Fleisch" und "Ihr Christen, auserkoren") zeigen Herzog als versierten Tonsetzer, der die kompositorischen Mittel seiner Zeit beherrschte.
Mareile Schmidt an der Herbst-Orgel
An der barocken Herbst-Orgel demonstriert Mareile Schmidt, die künstlerische Leiterin der "Lahmer Konzerte", ihr feinsinniges Stilgefühl. Mit farbig differenzierter Registerwahl interpretiert sie Werke von Bach und Brahms, darunter Bachs ausdrucksvollen Orgelchoral "Nun komm, der Heiden Heiland".
Ausdauernder Beifall
Am Schluss gibt es dann verdientermaßen ausdauernden Beifall für die Organistin wie für die Kantorei und ihren Leiter Peter Stenglein.