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Coburger Glaspreis auf Rekordkurs


Autor: Jochen Berger

Coburg, Freitag, 11. Juli 2014

Die Sonderausstellung auf der Veste und im Glasmuseum Rosenau hat schon nach den ersten drei Monaten mehr Besucher angelockt als der 3. Glaspreis im Jahr 2006. Wird die Marke von 20.000 Gästen bis September geknackt?
Das Interesse am Coburger Glaspreis wächst und wächst. Passend dazu Yi Peng in ihrem "Growing" betitelten Objekt eine Pflanze aus einem Glas herauswachsen. Die 1983 geborene chinesische Glaskünstlerin lebt in Großbritannien. Foto: Jochen Berger


Im Zeichen des grünen Krokodils befindet sich der 4. Coburger Glaspreis auf Rekordkurs. Bereits in den ersten drei Monaten wurden in der zweiteiligen Sonderausstellung rund 12.000 Besucher gezählt - etwa 2800 Gäste mehr als vor acht Jahren in insgesamt vier Ausstellungsmonaten beim 3. Glaspreis.

Glaspreis-Kurator Sven Hauschke ist in seiner Zwischenbilanz nach dem ersten Vierteljahr glücklich und optimistisch. "Die qualitative Resonanz auf den Coburger Glaspreis hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen", freut sich Hauschke, der als Leiter des Glasmuseums im Park von Schloss Rosenau die vierte Auflage des Glaspreises organisiert und die zugehörige zweiteilige Ausstellung kuratiert hat.

Grünes Krokodil

Besonders erfreut zeigt sich Hauschke, dass die Schau mit ihren 170 Arbeiten von 150 Künstlern bereits jetzt viele Gruppen angelockt hat.

"Sogar die Hochschule Coburg ist zu uns auf den Berg gekommen", sagt Hauschke mit hörbarem Stolz. Für den Erfolg beim Publikum hat Hauschke durchaus Erklärungen. Das fängt beim Werbekonzept an. Ganz bewusst hatte man sich im Vorfeld für ein plakatives Motiv entschieden - und das grüne Krokodil von Bert van Ransbeeck hat sich bislang tatsächlich als Blickfang bewährt.

Reges Kaufinteresse

Das lässt sich auf der Veste auch ganz konkret mit Zahlen belegen. Bei der Ausstellung vor acht Jahren fand durchschnittlich nur jeder vierte Veste-Besucher auch den Weg in die Sonderausstellung zum Glaspreis. In diesem Jahr dagegen hat sich jeder zweite Veste-Besucher auch die Sonderausstellung angesehen, für die unübersehbar eben jenes grüne Glas-Krokodil wirbt. "Viele Besucher kommen ganz gezielt wegen des Glaspreises nach Coburg", freut sich Hauschke.


In der großen Resonanz auf den 4. Coburger Glaspreis spiegelt sich aus Hauschkes Sicht aber auch eine wachsende Beachtung für zeitgenössische Glaskunst generell wider. "Glaskunst ist wirklich aus der Nische Kunsthandwerk herausgetreten", ist Hauschke überzeugt. Das belegt auch das rege Kaufinteresse an den ausgestellten Objekten. Jenseits der geplanten Erwerbungen durch die Coburger Kunstsammlungen sind bereits jetzt rund 20 Objekte verkauft worden - an private Sammler ebenso wie an öffentliche Einrichtungen. Apropos öffentliche Einrichtungen: Reichlich Anerkennung für die Coburger Ausstellung, so Hauschke, gab es bislang auch von Kollegen anderer Glasmuseen.

Mitte September ist Schluss

Da die Sonderausstellung noch zwei weitere Monate zu sehen sein wird, hält Hauschke sogar die Marke von 20.000 Besuchern insgesamt für durchaus realistisch: "Damit wäre unser Ziel, das Glas einem breiten Publikum näher zu bringen, mehr als erreicht."



Wissenswertes rund um den Coburger Glaspreis

Ausstellung In den Kunstsammlungen der Veste Coburg und im Europäischen Museum für Modernes Glas Park Schloss Rosenau werden 170 Arbeiten von 150 Künstlern aus 26 Nationen gezeigt.

Katalog 280 Seiten, zahlreiche Abbildungen, zweisprachig, gebunden, 29.90 Euro in der Ausstellung.

Öffnungszeiten
bis 14. September, täglich von 9.30 - 17 Uhr (Glasmuseum: 9.30 bis 13 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr)

Entwicklung Beim ersten "Coburger Glaspreis" 1977 bewarben sich 260 Künstler aus 19 Ländern mit mehr als 1200 Werken. Beim zweiten Glaspreis 1985 bewarben sich 636 Künstler. Der dritte Glaspreis bot 236 Werke von 173 Künstlern aus 24 Ländern, die aus einem Kreis von 485 Bewerbern ausgesucht worden waren. Bei der vierten Auflage reichten 540 Bewerber Arbeiten ein.

Etat insgesamt 370.000 Euro, finanziert mit Hilfe zahlreicher Sponsoren und Stiftungen. Für Ankäufe stehen davon 70.000 Euro zur Verfügung.