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Coburger CSU stellt Liste für Stadtratswahl vor


Autor: Simone Bastian

Coburg, Freitag, 08. November 2013

Eine illustre Liste mit Birgit Weber als der unangefochtenen Spitzenkandidatin: Die Coburger CSU setzt bei der Stadtratswahl auf Namen und Harmonie.
Jürgen Heike, Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender der CSU Coburg-Land, überreichte Birgit Weber ein Plüschtier als Glücksbringer.


Jürgen Heike, der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Kreis-CSU, lobte als erster: "Kandidaten aus allen Bereichen - das kann nur eine Volkspartei wie die CSU", sagte er angesichts des Listenvorschlags. Birgit Weber hatte 31 Frauen und Männer auf der Bühne des Saals im "Schwarzen Bären" präsentiert, angefangen mit sich selbst ("Meine Männer im Kreisvorstand haben gesagt, ich muss auf Platz eins").

Auf Platz zwei steht der Stadtrats fraktionsvorsitzende Hans-Herbert Hartan, auf drei Thomas Bittorf, wie Weber derzeit nicht im Stadtrat. Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach hat sich bislang aus der Coburger Kommunalpolitik bewusst herausgehalten. Nun steht er auf Listenplatz elf, "um der Coburger CSU etwas zurückzugeben", wie er sagt.



Söhne als Nachfolger der Väter

Hubertus Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha fehlte in Beiersdorf, genauso wie acht weitere Kandidaten, die beruflich oder gesundheitlich verhindert waren. "Er wird sich um den Sieg mit bemühen", sagte Weber über den Kandidaten mit dem illustren Namen. Schon sein Vater Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha saß für die CSU im Stadtrat, genauso wie der Vater von Peer Medau. Beide standen eher für die parteiübergreifende Suche nach Konsens.

Sogar einen "echten Schwarzen" (Weber) kann die Coburger CSU aufbieten: Bruno-Prosper Iniengo trat gemeinsam mit Weber in die CSU ein. Eine Stadtrat-Auszeit hat sich Thomas Engel verordnet, "aus rein privaten Gründen", wie er betont. Der Unternehmer und Vorsitzende der Coburger Alpenvereinssektion will "der neuen Fraktion der CSU auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite" stehen, wie er am Freitag mitteilte. Stadtrat Max Beyersdorf drängte es nach eigenem Bekunden nicht auf einen vorderen Listenplatz: Er wolle Birgit Weber unterstützen, aber nicht im Vordergrund, sagte er auf Nachfrage.

Programm erarbeiten

"Ehrlich, offen, kommunikativ und engagiert" wolle sie an die Dinge herangehen, versprach Birgit Weber in ihrer Vorstellungsrede für die Nominierung als OB-Kandidatin. Wie sie das tun will, erläuterte sie am Beispiel Wirtschaft: "Meine Aufgabe als Oberbürgermeisterin wird es sein, beständig im Dialog mit der Wirtschaft zu sein" - nicht nur mit den Großunternehmen, sondern auch mit Handwerk und Einzelhandel, mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern. "Es geht um einen lebendigen Meinungs- und Informationsaustausch, um schnellstmöglich nach Lösungen zu suchen." Die Hochschule wolle sie "rückhaltlos unterstützen", versicherte die 49-Jährige. Die Stadt müsse den "Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Hochschule" am ehemaligen Güterbahnhofsgelände im sogenannten Band der Wissenschaften verwirklichen.

Das Wahlprogramm wolle sie "zusammen mit den Bürgern und den CSU-Ortsverbänden entwickeln", sagte Weber. Es gehe ihr um langfristige Perspektiven für Coburg. Die ersten Schritte dafür sind schon getan: Seit zwei Wochen veranstaltet Weber Stadtteilspaziergänge. Am vorigen Wochenenden in Beiersdorf seien über 60 Interessierte gekommen, berichtete Jürgen Oehm, Vorsitzender des Ortsverbands Coburg-Nord.

Den Namen des amtierenden Oberbürgermeisters Norbert Kastner (SPD) nannte Weber nicht. Sie sprach lediglich von unverändertem Stillstand und "es ist zu wenig, eine Stadt nur zu verwalten".

Über eine mögliche Listenverbindung wurde am Donnerstag nicht abgestimmt. Dieser Punkt stand auf der Tagesordnung, wurde aber abgesetzt. 2008 war die CSU noch mit den Jungen Coburgern, der FDP und den (damals noch so heißenden) Freien Wählern eine Listenverbindung eingegangen.

Die Liste

1. Birgit Weber; 2. Hans-Herbert Hartan, 3. Thomas Bittorf, 4. Friederike Werobèl, 5. Friedrich Herdan, 6. Frank Völker, 7. Jürgen Oehm, 8. Roland Eibl, 9. Kerolain Frind, 10. Mathias Zimmer, 11. Hans Michelbach, 12. René Boldt, 13. Stefan Stirtzel, 14. Ragida Deeb, 15. Hubertus Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha, 16. Günther Brückner, 17. Helge-Jost Kienel, 18. Elisabeth Weber, 19. Arndt Schmidt, 20. Wolfgang Doischer, 21. Annemarie Keul Weber, 22. Ulrich Müller, 23. Alexander Blessinger, 24. Petra Heginger, 25. Patrick Löffler, 26. Karin Ritz, 27. Hans-Jürgen Jackisch, 28. Massimo Fard, 29. Carolin Thomae, 30. Wolfang Reck, 31. Holger Bender, 32. Prof. Martin Prechtl, 33. Max Beyersdorf, 34. Peer Medau, 35. Christian Walter, 36. Giorgio Cumbat, 37. Bruno-Prosper Iniengo, 38. Andrea Becker, 39. Roland Passade, 40. Hans-Joachim Pfadenhauer.