Coburger Comedy Gala spielte 14 659 Euro ein
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Mittwoch, 07. Januar 2015
Die Veranstaltung von Round Table 151 Coburg lockte mehr als 600 Zuschauer ins Kongresshaus.
Die Oberpfalz ist das Land der zwei Möglichkeiten: "Wegziehen - oder saufen." Diesen Rat hatte zumindest der aus dem Bayerischen Wald kommende Helmut A. Binser einst von seinem Opa gehört - um heute festzustellen: "Also ich wohne immer noch in der Oberpfalz!"
Welch Glück - und vor allem auch welch Spaß - ist es da doch, in Oberfranken zu leben. Oder, noch besser: in Coburg . Dort hat sich die "Comedy-Gala" inzwischen als fester Bestandteil des Event-Winters etabliert. Von Round Table 151 Coburg zum dritten Mal veranstaltet, kamen diesmal erneut gut 600 Menschen ins Kongresshaus. Am Ende von drei tollen Stunden waren selbst diejenigen, die sich in der Pause keinen Alkohol genehmigten, so richtig freudentrunken. Zumal angekündigt wurde, dass es 2016 eine "4. Coburger Comedy-Gala" geben wird.
Fortsetzung im "Schwarzen Bär"
Streckenbach & Köhler hatten als Lokalmatadoren den Abend eröffnet. So mancher Gast, der in der ersten Reihe saß, wurde gnadenlos miteinbezogen. Ein Thomas zum Beispiel bekam gleich mehrmals sein Fett ab, woraufhin Streckenbach den Rat gab: "Mensch, Thomas, bei Kabarett nie in die erste Reihe setzen!" Obwohl: Bei Bernd Busch ist auch niemand in der letzten Reihe sicher. Der Comedian braucht für seine Nummern jede Menge Mitspieler, und die sucht er sich überall im Publikum.
Einfach nur sich und jeweils ein Instrument benötigt der Musikkabarettist Helmut A. Binser. Der Oberpfälzer bringt den Saal bestens in Stimmung. Viele fühlen sich an den legendären Fredl Fesl erinnert, wenn er immer erst Geschichten erzählt, ehe es das passende Lied dazu gibt. Einen Witz gibt es auch - zumindest den Anfang. Für die Pointe reicht die Zeit nicht mehr. Aber, das verspricht Binser, er werde sie am Freitag, 27. Februar, bei seinem Gastspiel im "Schwarzen Bären" in Coburg zum Besten geben. Viele dürften aber auch bereits ohne diesen "Appetizer" auf den "Binser-Geschmack" gekommen sein und sich den Termin vorgemerkt haben.
Götz Frittrang, der sich selbst als "sprachgewaltigen Berserker" sieht, wagte sich als einziger Comedian des Abends auch an politische Themen.
Wie immer top war Moderator Marcelini - mal mit Hund Oskar, mal mit seiner allerersten Handpuppe, die einst seine Mutter genäht hat.
Ebenfalls top: Die stolze Summe von 14 659 Euro, die der Abend an Einnahmen brachte. Round Table 151 Coburg wird das Geld wieder gut und segensreich einsetzen.
KOSTPROBEN VOM ABEND
"Wir haben ja in Coburg einen neuen OB - naja, eigentlich ist der schon ziemlich alt..."
Oskar, der freche Hund von Moderator Marcelini
"Die Coburger haben den ja nur gewählt, weil er Norbert heißt. Ja, und das spart ja auch Geld, weil die Namensschilder im Rathaus nicht komplett ausgetauscht werden mussten."
Oskar
"Ist heute ein Bürgermeister aus Coburg da? Oder der Landrat? Nein? Ach, gab es wohl keine Freikarten?"
Oskar
"Außer Gabi und mir gibt es in Bamberg ja keine Einheimischen mehr, sondern nur noch Touristen und Antiquitätenhändler."
Götz Frittrang aus Bamberg
"Vögel haben es echt schwer mit der Energiewende: In den Windrädern werden sie geschreddert, auf den Solaranlagen werden sie gebraten."
Götz Frittrang
"In Bayern darf doch ansonsten gar nichts schwarz genug sein."
Oskar zur Coburger Bratwurst , die ja bei der EU "angeschwärzt" worden sei
"Was ist der Unterschied zwischen einem Lehrling und dem 1. FC Nürnberg ? Der Lehrling kann irgendwann noch mal Meister werden."
Götz Frittrang
"Die Mülltrennung wird doch immer schwieriger. Inzwischen müssen Joghurtbecher geschält werden, ehe Du sie wegwerfen darfst. Also ich mache es jetzt so: Wenn meine Frau nicht da ist, nehme ich den gelben Sack, zerre ihn auf den Hof und zünde ihn mit Benzin an."
Götz Frittrang