Coburger Baum erstrahlt in London
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Sonntag, 20. November 2016
Seit Samstag leuchtet der Coburger Weihnachtsbaum vor Schloss Windsor. Der "Lighting"-Zeremonie wohnte auch Prinz Andreas bei.
Das hätte sich Birgit Renner auch nicht träumen lassen, als sie vor einigen Jahren von Neustadt nach London, genauer gesagt in den Stadtteil Windsor, gezogen ist: Plötzlich war sie von ganz vielen "Residenzlern" umgeben! Und rund um einen Weihnachtsbaum, der im Callenberger Forst geschlagen worden ist, wurden Coburger Bratwürste und Coburger Schmätzchen verzehrt, außerdem gab es Bier vom Grosch in Rödental. Ganz schön crazy, oder?
Das "Lighting", also das Einschalten der Kerzen, war der vorläufige Höhepunkt der Aktion "Ein Coburger Weihnachtsbaum für die Queen". Viele hundert Schaulustige waren am Samstag zu der Zeremonie vor Windsor Castle gekommen - natürlich auch Birgit Renner. "Die Stimmung war sehr heiter und ausgelassen", erzählte sie dem Tageblatt. Die bewundernden Blicke der Briten galten aber nicht nur der prächtigen Nordmanntanne und den beeindruckenden, goldenen Kugeln aus Lauscha. "Auch das Coburger Christkind erheiterte speziell die Kinder, die es mit strahlend großen Augen bewunderten", berichtete Birgit Renner. Denn ein Christkind gibt es nicht im englischen Weihnachten.
"Coburgs Christ child", als das Femke-Freya Flessa vom britischen Moderator angekündigt wurde, richtete sich ebenso wie Coburgs Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber mit einigen Worten - auf englisch - an die Zuschauer. Birgit Weber betonte, welch große Ehre es für die Stadt Coburg sei, in diesem Jahr der Queen einen Weihnachtsbaum schenken zu dürfen. Sie erinnerte daran, wie Prinz Albert einst den Brauch des Weihnachtsbaums auf die Insel brachte - und sie betonte, welch besonders innige Liebesbeziehung das zwischen der damaligen Queen Victoria und Coburgs berühmtesten Sohn gewesen sei.
Von der königlichen Familie nahm kein Mitglied am "Lighting" teil, wohl aber vom Coburger Herzogshaus: Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha war eigens für die Zeremonie nach London gereist.