Coburger Arena auch für Konzerte öffnen!
Autor: Simone Bastian
Coburg, Donnerstag, 19. Februar 2015
Die CSU-Stadträte Friedrich Herdan und Thomas Bittorf fordern eine Änderung des Nutzungskonzepts für die Ballsporthalle auf der Lauterer Höhe. Wenn dort auch Konzerte und Messen stattfinden dürften, würde das Defizit sinken.
Sie nennt sich "Ballsporthalle", passender wäre aber eigentlich "Sporthalle". Denn selbstverständlich dürfen in der schicken HUK-Coburg Arena auf der Lauterer Höhe zum Beispiel auch Gardetanzturniere oder Meisterschaften im Modellfliegen stattfinden. Aber mit Sport, so das einst festgelegte Nutzungskonzept, muss es schon etwas zu tun haben.
Doch nun wagen die beiden Stadträte Friedrich Herdan und Thomas Bittorf namens ihrer CSU-Fraktion einen Vorstoß: Das Nutzungskonzept der Ballsporthalle sollte "umgewidmet" werden, fordern sie in einem gemeinsamen Antrag zur nächsten Stadtratssitzung am Donnerstag, 26. Februar. Und zwar sollten in der Arena künftig auch Konzerte, Messen oder sonstige Events stattfinden können.
Als Hauptgrund verweisen Friedrich Herdan und Thomas Bittorf auf das Defizit, das die Ballsporthalle jährlich einfahre. Mit einer Öffnung der Halle auch für Nicht-Sport-Veranstaltungen könnte "die Ergebnissituation aus dem Betrieb der Halle nachhaltig verbessert werden", glauben die zwei CSU-Politiker und fügen noch ein paar grundsätzliche Anmerkungen hinzu. So weise die Stadt Coburg im Ergebnishaushalt - "trotz erfolgter Gewerbesteueranhebung und derzeit immer noch moderater Sparbemühungen" - einen Jahresfehlbetrag aus, der "unangemessen hoch" sei. Deshalb müssten bestehende Nutzungskonzepte aus geleisteten Investitionen "neu strukturiert" werden - allen voran die Arena auf der Lauterer Höhe, die "einzig dem Ballsport" gewidmet sei.
In der Tat weist der städtische Haushalt für 2015 für die HUK-Coburg-Arena ein Defizit von 727 000 Euro aus. Darin enthalten sind allerdings Abschreibungen in Höhe von rund 417 000 Euro, weil die Halle als Betrieb gewerblicher Art geführt wird. Für die anderen Sporthallen der Stadt werden zumindest unter "Sportstätten" keine Abschreibungen verbucht, und auch die Energiekosten tauchen dort nicht auf. Die Arena erzielt ihre Einnahmen in Höhe von rund 170 000 Euro durch Vermietungen an Vereine sowie durch das Namens-Sponsoring. Das sogenannte technische Gebäudemanagement sei durch diese Einnahmen gedeckt, sagte Sportamtsleiter Eberhard Fröbel schon 2012.
Neu ist die Forderung nach einer multifunktionalen Nutzung der Halle übrigens nicht: Herdan, damals parteilos, beantragte sie schon im April 2010 - gegen das Votum der CSU.
Bislang hat der Stadtrat als außersportliche Nutzung Betriebsversammlungen der HUK Coburg zugelassen. Für Konzerte oder ähnliche Events fehle der Halle die bauliche Ausstattung, argumentierte der Sportverbands-Vorsitzende und Stadtratsmitglied Jürgen Heeb zuletzt vor etwa einem Jahr. Und: Die Halle sei durch Sport voll ausgelastet.
HINTERGRUND
Verfahren Die Halle wurde 2009 schlüsselfertig ausgeschrieben, von einem Bauträger entworfen und zu einem Festpreis gebaut. Allerdings konnte der Bauträger den Fertigstellungstermin nicht halten - die Eröffnung verzögerte sich um acht Monate bis August 2011.
Gebäudemanagement Die Stadt zahlt einen Fixbetrag dafür, dass das Gebäude gemanagt und so instandgehalten wird, dass es nach 25 Jahren quasi neuwertig dasteht. Über die Belegung entscheidet das Sportamt beziehungsweise der Stadtrat, wenn von den Richtlinien abgewichen werden muss, wie für Betriebsversammlungen der HUK Coburg.
Streitfall Der Bürgerentscheid "Neues Innenstadtkonzept" 2007 brachte eine Mehrheit für eine multifunktionale Halle am Anger. Deshalb drang vor allem die CSU-Fraktion immer darauf, dass eine "Arena" auf der Lauterer Höhe nicht multifunktional genutzt werden dürfe. Auch baulicherseits sind Nutzungen wie Konzerte etc. nicht vorgesehen.