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Coburg will weg vom Überland-Strom


Autor: Simone Bastian

Coburg, Montag, 16. Oktober 2017

Wer gegen Stromtrassen ist, muss auch dafür sorgen, dass er seinen Strom aus der Region bezieht. Die Stadt Coburg will dafür nun die Weichen stellen.
Stromtrassen: Das Coburger Land hat schon eine, und damit keine zweite kommt, will die Stadt Coburg Strom jetzt dezentral beschaffen. Foto: Patrick Seeger/dpa


Die Stadt Coburg ist im Bündnis mit dem Landkreis und seinen Gemeinden gegen den Bau der Stromtrasse P44. Den Protesten und Aktionen sollen nun auch Taten folgen. Der Verwaltungssenat des Stadtrats hat gestern beschlossen, dass die Stadt ihren Strom aus der Region beziehen soll, wo er umweltfreundlich und dezentral erzeugt werden kann und nicht in alten Kohlekraftwerken oder Windparks vor der Küste. Ein Argument für den Bau der Stromtrassen ist ja, dass er im Norden erzeugt wird und zu den Abnehmern in Süddeutschland gebracht werden muss.
Wenn die Stadt ihren Strom gezielt aus heimischen Anlagen bezieht, verhindert das allein freilich keine Trasse, die Stromüberschüsse an mögliche Abnehmer ins Ausland liefert. Aber, darin war sich die Mehrheit des Verwaltungssenats einig: Es ist ein Signal. Mehrfach wurde die Hoffnung geäußert, dass auch Kommunen in der Umgebung dem Coburger Beispiel folgen. Was Coburg angeht, so wird die Strommenge von 4,4 Millionen Kilowattstunden zunächst für ein Jahr ausgeschrieben.