Coburg will Bildungsregion werden
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Donnerstag, 20. Juni 2013
Gemeinsam bewerben sich Coburg Stadt und Land um die Zertifizierung als Bildungsregion. Beim ersten Dialogforum an der Hochschule wurden die Weichen gestellt.
Wer sich offiziell Bildungsregion nennen kann, ist klar im (Standort-)Vorteil. Der Wettbewerb um Fachkräfte und der demografische Wandel setzen die Kommunen unter Druck. Gute Bildungschancen für die Kinder und funktionierende Sozialstrukturen sind sogenannte Softskills, mit denen auch Unternehmen neue Mitarbeiter anwerben.
Coburg Stadt und Land arbeiten seit Jahren an der kommunalen Bildungslandschaft, weil sie genau jene zukunftsweisenden Standortfaktoren erkannt haben. Mit der Zertifizierung als Bildungsregion durch das bayerische Kultusministerium soll noch heuer der Weitblick und das Engagement, das breite Netzwerk und die herausragenden Projekte gewürdigt werden.
Am Mittwoch fand an der Hochschule Coburg das erste Dialogforum statt, bei dem sich der leitende Ministerialrat, Stefan Graf, einen ersten Eindruck verschaffte. Am Ende der über fünfstündigen Präsentation war er beeindruckt.
Bürgermeister Norbert Tessmer (SPD) sieht Städte auch nicht nur als Sachaufwandsträger für die Schulen, sondern sie sollten tatsächlich Bildungspartner sein. Ziel müsse es sein, möglichst wenig gebrochene Bildungsbiografien zu haben.
Unendliche Kooperation
Landrat Michael Busch (SPD) spricht von unendlichen Kooperationen und Projekten im Bereich Bildung, von Pfunden, mit denen die Region wuchern kann. Doch auch er sieht noch Handlungsfelder, die die Arbeitskreise im Rahmen des Zertifizierungsprozesses beackern müssen. Eins davon ist die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen. "Da passiert noch zu viel zufällig, wir wollen das besser strukturieren", sagt er.
Ministerialrat Graf wies darauf hin, dass eine möglichst breite Beteiligung von Eltern, Schülervertretern, der Wirtschaft und der Erwachsenenbildung in dem Prozess gewünscht ist. "Eine Bildungsregion entsteht nicht am Schreibtisch!"
So sieht das auch Veronika Hammer, Professorin der Sozialen Arbeit an der Hochschule Coburg. Die Hochschule wird den Zertifizierungsprozess als Partner von Stadt und Landkreis in der Evaluation, einer wissenschaftlichen Begleitung und in der Projektbetreuung unterstützen. "Wenn wir an unsere Stärken anknüpfen und uns zusammen strukturieren, haben wir gute Chancen", sagt sie.
Das zweite Dialogforum findet im Oktober statt. Dann sollen die Ergebnisse vorgestellt werden. Coburg wäre nach Neu-Ulm und Mühldorf die dritte Bildungsregion Bayerns.