Coburg: Stammzellenspender dringend gesucht - Marla (7) "bleibt nicht mehr viel Zeit"
Autor: Redaktion
Coburg, Freitag, 24. März 2023
Die siebenjährige Marla braucht dringend einen Stammzellenspender, da die Zeit drängt. Kommende Woche findet in Coburg für sie eine Typisierungsaktion statt.
Ein Mädchen aus der Region sucht dringend eine*n Stammzellenspender*in. Marla bleibt nicht mehr viel Zeit. Die Hochschule Coburg hilft: Am Donnerstag, 30. März, können sich hier alle gesunden Menschen zwischen 17 und 55 Jahren als potenzielle Spender*innen kostenlos registrieren. Für die Typisierung ist nur eine Speichelprobe nötig. Wird jemand Passendes gefunden, ist heute meist auch keine Spende von Knochenmark erforderlich. Wie die Wissenschaftsredakteurin der Hochschule Coburg Natalie Schalk erklärt, werden in der Regel Stammzellen über den Blutweg entnommen und transplantiert.
Frau startet Typisierungsaktion in Coburg - Marlas Suche bisher erfolglos
Etwa 13.000 Menschen erkranken jährlich an bösartigen Blutkrankheiten wie Leukämie. Bei Marla kam die Diagnose kurz nach dem ersten Schultag. Es folgten Chemotherapien, doch schnell wurde klar: Sie braucht eine Stammzellen-Spende. Jetzt. Marla kommt aus Schmiedefeld, einem thüringischen Örtchen mit gut 1600 Einwohnerinnen und Einwohnern in der Nähe von Saalfeld.
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In der Umgebung haben in den vergangenen Wochen bereits mehrere Typisierungsaktionen stattgefunden: in der Polizeischule Meiningen, bei Feuerwehrverbänden und Sportvereinen – ein passender Spender oder eine Spenderin war bisher nicht dabei. Die Zeit drängt. Marla ist sieben Jahre alt. Und sie gehört zur Hochrisikogruppe.
Caroline Schreier wurde in der Kita ihres Sohnes auf Marlas Geschichte aufmerksam. Die Sonnebergerin arbeitet an der Hochschule Coburg in der Abteilung Finanzen und Controlling und hatte die Idee, hier einen weiteren Aufruf zu starten: „An der Hochschule haben wir so viele engagierte Studierende, Mitarbeitende, Menschen, die für eine Spende in Frage kommen.“ Hochschul-Kanzler Matthias J. Kaiser unterstützte die Idee sofort, hinzu kamen Monika Faaß aus dem Familienbüro, Betriebssanitäter und weitere Freiwillige.
Lebensretter werden - das sind Termin und Ort
Schnell wurde ein Aktionstag für Stammzellenspende an der Hochschule Coburg auf die Beine gestellt: Am Donnerstag, 30. März, findet eine Registrierung potenzieller Spender*innen statt. Interessierte können zwischen 9 und 13 Uhr ohne Anmeldung im Raum 110 im IT- und Medienzentrum (Gebäude 4) nach einer kurzen Einführung eine Probe abgeben: Den Wangenabstrich nehmen sie mithilfe eines Wattestäbchens selbst vor. Ein Ausweisdokument ist nicht erforderlich.
Durchgeführt und finanziert wird die Aktion von der Deutschen Stammzellspenderdatei (DSD), einem von gut zwei Dutzend Registern, in die sich potentielle Stammzellspender*innen in Deutschland aufnehmen lassen können, um vielleicht eines Tages zum Lebensretter zu werden. Im zentralen Knochenmarkregister Deutschland (ZKRD) mit Sitz in Ulm laufen alle für die Suche nach passenden Spenden relevanten Daten aus allen Registern zusammen.
Täglich werden hier die Gewebemerkmale der Patient*innen mit denen der vorliegenden Spender*innen verglichen, um so geeignete Stammzellen für Patientinnen und Patienten in der ganzen Welt zu finden. Viele von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Leukämie ist in dieser Altersgruppe die häufigste Krebsart.