"Coburg soll rot bleiben!"
Autor: Simone Bastian
Coburg, Sonntag, 01. Dezember 2019
Fast alle SPD-Fraktionsmitglieder treten wieder an, mindestens acht Kandidaten sind unter 30, und auf den hinteren Plätzen finden sich bekannte Namen.
Die Coburger SPD will die Stadt weiterhin prägen: "Coburg soll rot bleiben" fiel mehrfach so oder mit ähnlichen Worten am späten Samstagnachmittag im Gemeindesaal von Heiligkreuz, wo die SPD ihre Stadtratsliste aufstellte.
Wer die Stadt prägen will, muss die Mehrheit haben oder zumindest Teil der Mehrheit sein. Oberbürgermeister Norbert Tessmer war der erste, der darauf hinwies, dass es allein wegen der großen Zahl an Gruppierungen und Parteien, die antreten, unmöglich sein dürfte, die absolute Mehrheit zu stellen. Die hatte die SPD im Stadtrat von 1972 bis 1978; ihre Stadtratsliste hatte sie damals im Gustav-Dietrich-Haus aufgestellt.
Den Oberbürgermeister stellt die SPD nun seit 1990 ununterbrochen. 24 Jahre amtierte Norbert Kastner, der bei der Konferenz ebenfalls zu Gast war. Sein Nachfolger wurde vor sechs Jahren Norbert Tessmer, der aber nicht mehr für das Amt des Oberbürgermeisters kandidiert.
Mit Geschlossenheit könne es gelingen, "der Mehrheit zumindest nahe zu kommen", sagte Tessmer. Er habe in seiner Zeit als Stadtrat (immerhin seit 1984) einige Generationenwechsel bei der SPD mitvollzogen oder eingeleitet, sagte er. Danach sieht es jetzt wieder aus, wie Landtagsabgeordneter Michael Busch anmerkte: "Es ist eine Liste, wo die Jungen vornedran stehen und wir Alten hinten", sagte Busch. Und: "Es ist eine mutige Liste."
Mindestens acht der 40 Kandidaten sind unter 30 - nicht alle mussten sich vorstellen, nicht alle sagten dabei ihr Alter. Ramona Brehm auf Listenplatz 2 führt die Reihe der U-30-Jährigen an. Die jüngste ist Lara Nowak mit 18 Jahren (Listenplatz 22), der jüngste Max Kastner mit 24 (Platz 27).
Bis auf Monika Ufken treten alle derzeitigen Stadtratsmitglieder der SPD wieder an, wenn auch nicht alle auf vorderen Plätzen. Wobei die Platzierung auf der Liste nicht vorwegnimmt, ob es jemand in den Stadtrat schafft, wie Spitzenkandidat Dominik Sauerteig betonte. Er muss es wissen: Er trat 2014 auf Listenplatz 5 an und stand nach der Wahl, gemessen am persönlichen Stimmenergebnis, auf Position 13 der Liste. Sauerteig selbst verwies auf Martin Lücke, der 2014 von Listenplatz 23 nach vorne gewählt wurde auf Platz 10.
Thomas Nowak, Dritter Bürgermeister und Sauerteigs Rivale um die Oberbürgermeisterkandidatur, steht auf Platz 3. Dass er weitermachen will, trug ihm mehrfach Lob und starken Beifall ein. Sowohl Stefan Sauerteig als Stadtverbandsvorsitzender als auch Dominik Sauerteig würdigten Nowaks Solidarität mit der Partei. Auch Dominik Sauerteig bat um Geschlossenheit, um "die Erfolgsgeschichte Coburgs weiterzuschreiben."