Coburg: Schwimmbad Aquaria senkt Wassertemperatur - "Wetter spielt glücklicherweise mit"
Autor: Clara Maria Wimmer
Coburg, Freitag, 15. Juli 2022
Das Aquaria in Coburg hat Anfang der Woche die Wassertemperatur reduziert. Das Schwimmbad reagiert damit auf die Energiekrise. "Das Wetter spielt glücklicherweise mit", so die SÜC - ansonsten könnten noch weitere Maßnahmen drohen.
Das Erlebnisbad Aquaria in Coburg hat durch die anhaltende Energiekrise zu Maßnahmen gegriffen, die auch die Besucher*innen zu spüren bekommen. "Wir haben schon seit längerem einen Blick auf die Gas-Problematik", erklärt Antje Leipold von der SÜC. "Letzte Woche haben wir dann entschieden, die Beckentemperatur im Schwimmbad zu senken."
Zu Beginn der Woche wurde das Vorhaben umgesetzt und die Wassertemperatur in allen Becken des Hallenbades um zwei Grad gesenkt. Nun habe man eine Temperatur von 26,5 Grad im Sportbecken, 30 Grad im Lehrschwimmbecken und 30,5 Grad im Erlebnisbecken. Doch es könnten noch weitere Anpassungen folgen.
Aquaria in Coburg: Das könnte Besucher*innen erwarten
Im Außenbecken herrsche, so Leipold, aktuell eine "Mindesttemperatur von 23 Grad. Das Wetter spielt glücklicherweise mit - es ist sehr heiß und das Wasser wärmt sich quasi von selbst auf." Deshalb müsse derzeit noch keine Zuheizung des Sport-/Wellenbeckens erfolgen. "Wenn es kälter werden würde und wir zu heizen müssten, würden wir allerdings auch hier die Temperatur senken."
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Weitere Maßnahmen seien bisher noch nicht geplant. "Wir haben alles im Blick und beobachten die Situation täglich wie alle anderen Energieversorger und Bäderbetreiber auch." Es stelle sich außerdem die Frage, ob vonseiten der Regierung möglicherweise bald Vorgaben kommen könnten. "Ansonsten orientieren wir uns an der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB)", sagt Leipold und bezieht sich auf die Veröffentlichung "Schwimmbäder in der Energiekrise" aus Mai 2022.
Dort heißt es: "Falls die Schwimmbäder mit einem erheblich geringeren Energieanteil betrieben werden dürfen, werden für diesen Betrieb einschneidende Maßnahmen erforderlich werden, die bis vor kurzem noch als undenkbar oder inakzeptabel galten und damit auch sehr unpopulär werden dürften." Mögliche Einschränkungen, nach energetischer Effizienz und ihrer Bedeutung für das Gemeinwohl sortiert, könnten dann sein:
- Absenkung der Beckenwassertemperaturen
- Außerbetriebnahme ganzjährig beheizter Außenbecken
- Außerbetriebnahme von Attraktionen (z.B. Großrutschen, Saunen, Warmbecken)
- Außerbetriebnahme mit fossiler Energie beheizter Freibäder
- Schließung von Freizeitbädern ohne kommunale Pflichtaufgaben
- Schließung von Bädern mit Schul-/Vereinsschwimmen
- Schließung von unbeheizten/solarbeheizten Freibädern
- Schließung von Bädern in therapeutischen Einrichtungen/Kliniken
In Nürnberg gingen die Verantwortlichen bereits einen Schritt weiter: Hier wurden Bäder geschlossen.