Coburg: Mit der Drohne gegen den Zünsler
Autor: Rainer Lutz
LKR Coburg, Freitag, 07. Juli 2017
Der Maschinenring Coburg-Kronach-Lichtenfels erprobt eine Methode der biologischen Schädlingsbekämpfung im Mais
Spaziergänger wundern sich zurzeit an vielen Orten in der Region über ein merkwürdiges Treiben an Maisfeldern. Drohnen surren dort über den gerade hüfthohen Pflanzen. Da läuft aber weder eine geheime Militäraktion, noch wollen zwielichtige Gestalten unschuldige Wanderer ausspionieren. Es sind Einsätze des Maschinenrings Coburg-Kronach-Lichtenfels, bei denen einem Schädling im Mais mit biologischen Mitteln Paroli geboten wird.
"Wir werden immer wieder von Leuten angesprochen, was wir denn da machen", sagt Frank Menzner, der Vorsitzende des Maschinenrings und klärt gern auf. Es geht um den Maiszünsler. Der Kleinschmetterling gilt als wirtschaftlich bedeutendster Schädling im Mais. Er selbst kann bei sehr starkem Befall Ertragschäden von bis zu 50 Prozent verursachen. Doch schon bei geringerem Befall entstehen größere Schäden, weil die Verletzungen, die fressende Zünslerlarven den Pflanzen zufügen, beispielsweise Pilzen Tür und Tor öffnen. So entstehen Schäden durch das so genannte Kolbenfusarium oder den Beulenbrand.
Der Maiszünsler lässt sich sehr wirksam durch Einsatz von chemischen Mitteln bekämpfen. Es geht aber eben auch biologisch. Die Schlupfwespe legt nämlich ihre Eier gern auf die des Zünslers, die dadurch parasitiert werden und absterben.
Diese Art der Schädlingsbekämpfung ist nicht neu. Es gibt sie schon seit etwa 15 Jahren. Allerdings mussten dazu bisher mit Eiern präparierte Anhänger per Hand ausgebracht werden. Der Maschinenring erprobt nun in den drei Landkreises Coburg, Kronach und Lichtenfels eine Methode, die in anderen Bundesländern bereits praktiziert und teilweise (etwa in Baden Württemberg) auch gefördert wird. Quasi den Luftangriff auf den Schädling.