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Coburg - jeder findet eine Nische


Autor: Christiane Lehmann

Coburg, Mittwoch, 08. Juli 2015

Wie familienfreundlich ist Coburg? Bianca Haischberger leitet seit zehn Jahren das Bündnisbüro "Coburg - Die Familienstadt". Sie zeichnet ein idyllisches Bild...
Die Familienstadt Coburg hat nicht nur ein eigenes Logo - sie lebt auch vom Familienzentrum mit dem Café Babbel, einem Mehrgenerationenhaus, Spielstraßen und Spielplätzen und hier und dort familienfreundlichen Preisen. Aber ist die Familienstadt in den Köpfen der Coburger angekommen? Fotos: Christiane Lehmann


Zehn Jahre Familienstadt Coburg. Das macht die Initiatoren stolz. Die Planungen für das Jubiläum im Herbst laufen bereits. Bianca Haischberger ist die Frau der ersten Stunde. Sie leitet das Bündnisbüro "Coburg - die Familienstadt" von Anfang an. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Organisationen. Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat sich das Bündnisbüro auf die Fahne geschrieben.
Doch ist das Label "Familienstadt" auch im Kopf und in den Herzen der Coburger angekommen? Wird Coburg im Vergleich zu anderen Städten als Familienstadt wahrgenommen? Bianca Haischberger gibt sich im Interview mit der Entwicklung sehr zufrieden.

Tageblatt: Frau Haischberger, wenn Sie an die Familienstadt Coburg denken, welches Bild haben Sie da vor Augen?
Bianca Haischberger: Zufriedene Bürger in ihren Familien in einer

tollen Stadt. Jeder findet den richtigen Ansprechpartner, und jeder findet eine Nische, die auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Alle Bürgerinnen sind hier nicht nur zuhause, sondern daheim.

Was würden Sie als konkrete Standortvorteile im Hinblick auf die Familienfreundlichkeit Coburgs nennen?
Coburg hat viele Standortvorteile. Herausgreifen möchte ich die Bildungs- und Betreuungslandschaft sowie die Pflege. Wir haben für unsere Kleinsten ein breites Angebot an Kindertageseinrichtungen mit den unterschiedlichsten Ausrichtungen und Grundschulen, die dem Leitsatz "kurze Beine - kurze Wege" gerecht werden. Hier habe ich die breite Bildungslandschaft in den weiterführenden Schulen noch gar nicht erwähnt, in denen offene Ganztagesbetreuung zum Standard gehört. So wissen Eltern ihre Kinder gut betreut und ein entscheidender Teil der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist geregelt.
Immer wichtiger wird die Pflege - hier haben wir viele Möglichkeiten der Unterbringung und individuellen Pflege. Und natürlich gehört zur Zielgruppe Familie auch der Bereich Freizeit und Kultur mit dem sehr breiten Angebot in Coburg.

Wo unterscheidet sich Coburg besonders positiv von den benachbarten Städten Bamberg oder Schweinfurt beispielsweise?
Die Stadt Coburg steht bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren bei den Städten auf Platz 1 in Bayern. In Bezug auf Bamberg wissen wir, dass die Lebens- und Unterhaltskosten bei uns in Coburg wesentlich günstiger sind. Coburg ist mit seinen 42 000 Einwohnern auf allen Gebieten sehr breit aufgestellt, und gerade die Kooperation im Bündnis mit seinen vielen Arbeitgebern ist hervorragend.

Wo besteht noch Handlungsbedarf? Welche Felder werden gerade beackert? Bekommen Sie Rückmeldungen von Neubürgern, die hier etwas vermissen?
Natürlich haben wir auch nach fast zehn Jahren noch Handlungsbedarf. Gerade die Transparenz bei den vielschichtigen Angeboten ist uns im Bündnis eine Herzensangelegenheit.
Wir wollen auch mehr Zugänge zu den Angeboten für unsere Bürgerinnen und Bürger schaffen. Sechs Handlungsfelder stehen gleichberechtigt nebeneinander, und vor allem der demografische Wandel beeinflusst sie alle.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft führt den durch Bündnispartner initiierten, Neubügerstammtisch weiter und so erfahren wir die Wünsche, Anregungen und Fragen unser Neubürger immer ganz aktuell. Und oft dürfen wir uns auch über Lob freuen.
Das Bündnis führt immer wieder unterschiedliche Befragungen mit Bündnispartnern, Unternehmern und Bürgern durch - das ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. In diesem Jahr liegt unser Schwerpunkt ganz klar auf unseren Jubiläumsveranstaltungen im Herbst.

Welchen Stellenwert hat Ihrer Meinung nach die Marke "Familienstadt" gegenüber dem Industriestandort oder der Hochschulstadt Coburg?
Ein "gegenüber" gibt es nicht, sondern es gibt ein "miteinander". Wir haben eine starke Wirtschaft und die braucht starke Familien. Nicht jeder hat Kinder, aber alle haben Eltern und Familie im weitesten Sinn.
Partner im Bündnis kann jeder Institution und jeder Arbeitgeber werden, um mit uns gemeinsam an noch mehr Familienfreundlichkeit zu arbeiten. Arbeitgeber, die IHK und die Hochschule sind von Anfang an dabei.

Könnten Sie sich vorstellen, dass die Familienstadt über allem steht? Das heißt, alle Entscheidungen, die in Coburg getroffen werden , unter diesem Aspekt beurteilt und eingestuft werden?
Familie = Mensch. Und Entscheidungen haben immer etwas mit den Menschen zu tun. Entscheidungen werden mehrheitlich getroffen und das Wohl der Bürgerschaft nicht außer Acht gelassen.

Wie könnte Ihrer Meinung nach ein Familienurlaub in Coburg aussehen?
Entspannt und erholsam. Neben den guten Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen können wir Familien jeden Alters etwas im Bereich Freizeit und Kultur bieten. Aquaria, Minigolf, Museen wie beispielsweise das Puppenmuseum, laden bei jedem Wetter ein. Wir haben eine interessante Stadtgeschichte, die in Kinder- oder Familienstadtführungen erfahren werden kann. In unserer gesamten Region Coburg bieten wir viele Urlaubsziele für Familien, wie die Alte Schäferei in Ahorn oder auch den Wildpark Tambach. Ich bin davon überzeugt, dass bei einem Urlaub in Coburg für jeden etwas dabei ist.



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