"Na, war doch klar", schreibt Nutzerin Britta Pickard unter die Meldung auf der Tageblatt-Facebook-Seite, dass Coburg den "Top City Award 2016" gewonnen hat und damit zu "Deutschlands schönster Stadt mit Schloss oder Burg" gekürt wurde. Klar, die Coburger wussten das schon immer, aber nun ist es auch offiziell: Mit knapp 1500 Stimmen setzte sich Coburg deutlich gegen die 19 Konkurrenten aus ganz Deutschland durch und verwies Aerzen (mit 950 Stimmen) und Dorsten (866) deutlich auf die Plätze zwei und drei.

Kleinstadt mit Sternekoch

Drei Wochen lang hatte die Internetgemeinde Zeit, sich für eine der 20 deutschen Städte zu entscheiden. Um in den Kreis der nominierten Teilnehmer aufgenommen zu werden, mussten die Städte ein Schloss oder eine Burg im Stadtgebiet besitzen, zwischen 10 000 und 80 000 Einwohner sowie ein Sterne-Restaurant in der Stadt haben, das durch den "Guide Michelin" oder "Gault Millau" ausgezeichnet wurde. Das Tageblatt sowie der Tourismus Coburg machten kräftig Werbung für das Voting und Coburg setzte sich stimmenmäßig schnell an die Spitze und ließ sich diese Position auch bis zum letzen Tag, dem vergangenen Mittwoch, nicht mehr wegnehmen.

Viel für Coburg getan

"Ja, wenn alle zusammenhalten, dann funktioniert das auch", freut sich der Chef des Tourismus Coburg, Michael Amthor, am Freitag im Gespräch mit dem Tageblatt. Die erste Gratulation kam übrigens vom Tourismusverband Franken - neben Coburg war als weiterer Vertreter Frankens nur noch Aschaffenburg (Platz 4 mit 289 Stimmen) im Voting.

"Unsere Stadt steht, angesichts dessen, was sie alles zu bieten hat, auch zu Recht ganz vorn." Die hohe Zahl der Stimmen (insgesamt stimmten 5000 Internetnutzer ab) zeige aber auch, dass die Coburger von ihrer Stadt überzeugt seien, sagt Amthor. Nicht zu vergessen, was in den letzten Jahren für die Stadt getan worden sei: "Viele Bürger haben sich engagiert und die Politik hat auch viel für Coburg getan." Das, so Amthor, habe begünstigend gewirkt.

Was genau mit dem Gewinn des "Top City Awards" verbunden ist, wird Tourismus-Chef Amthor gleich am Montag direkt mit den Verantwortlichen von hotel.de klären. Wie der Buchungsservice zum Beginn des Votings mitgeteilt hatte, darf der Gewinner den Titel auch touristisch vermarkten.

Tessmer: "Müssen mehr gackern"

"Klar, da kann man sich drüber freuen, das spricht doch für uns", findet auch Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD). "Es gibt so vieles zu sehen in Coburg, das weiß bloß außerhalb Coburgs kein Mensch." Deshalb, so findet der OB, müsse Coburg noch deutlicher zeigen, was in ihm stecke. Das sei so ähnlich wie bei Hühnern und Enten, sagt Tessmer und lacht. "Das Huhn gackert, wenn es ein Ei gelegt hat, die Ente macht das still und leise. Und das Ergebnis? Die ganze Welt isst Hühnereier." Tessmers Lehre daraus: "Wir müssen etwas mehr gackern!"