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Coburg im Scooter-Fieber


Autor: Redaktion.

Coburg, Sonntag, 06. Juli 2014

Der große Spaß mit den kleinen Rollern: Im Skatepark der Locals gab es am Wochenende viele waghalsige Sprünge und Stunts zu bewundern. Für so manchen ist es ohnehin "der Sport der Zukunft".
Spektakuläre Stunts begeisterten am Wochenende das internationale Publikum beim 3. "Freestyle Scooter-Contest" in Coburg. Fotos: Sophie Arnold


von unserer Mitarbeiterin Sophie Arnold

Coburg — "Oh my God, this was crazy,” tönt es durch die Lautsprecher. Die Menge jubelt und applaudiert: Gerade wirbelte wieder ein Junge mit seinem Scooter in einem spektakulären Salto durch die Luft und landete anschließend sicher mit dem kleinen Roller auf der Pipe. An diesem Wochenende ist der Skatepark der Coburg Locals so voll wie nie: Besucher aus allen Nationen sind angereist, um in der Nähe des Lokschuppens den dritten Freestyle Scooter Contest zu verfolgen.

Über 500 Zuschauer

Der Münchner Stephan Nagel ist der Veranstalter des Events.

Er ist begeistert: "Wir haben 50 Profis aus der ganzen Welt hier und rund 550 Besucher - ein richtig internationales Publikum!" Unter den "Pro-Riders", also den Profis, befinden sich beispielsweise der amtierende zweifache Weltmeister Dakota Schuetz und der Europameister Brandon James sowie viele weitere Talente. Außerdem sind viele internationale Marken vertreten, die in kleinen Zelten vor dem Skatepark ihre Ware anbieten: "Die haben eine Auswahl an Hardware, Wheels, Decks und Zubehör dabei", erklärt Stephan Nagel. Die Moderation ist übrigens zweisprachig - ein Engländer und ein Österreicher führen durchs Programm und tragen zur Multikulti-Atmosphäre bei.
Dieses Interesse aus der ganzen Welt hat noch einen besonderen Grund; es wartet nämlich ein großartiger Hauptpreis auf den Sieger des Contest: "Wer sich am Samstag für die Finals am Sonntag qualifiziert, hat Chancen auf die Wildcard", berichtet Stephan Nagel. Und zwar eine Wildcard, also eine Freikarte, für das Weltfinale des Scooter-Fahrens.
Doch nicht nur Vollprofis, die sich Chancen auf die Wildcard ausrechneten, durften in Coburg mitmachen. "Sogar Kinder unter zehn Jahren können teilnehmen, wir haben da keinen Vorausscheid gemacht, und Preise gibt es auch für alle", erläutert Nagel. Die Kinder durften sogar Tricks mit den Profis einstudieren und diese dann in einem Wettbewerb vorführen.
Der Contest im Skatepark ist währenddessen im vollen Gange. Gerade setzt Tarik Doganay aus Aachen zu seinem letzten Stunt an. Oben auf der Halfpipe schwingt er sich auf seinen Roller und gleitet anschließend sauber über das Gelände. Er ist noch etwas aus der Puste ,als er Lob von allen Seiten erntet und dann von seiner Leidenschaft zum Scooter-Fahren erzählt. "Roller bin ich schon als Kind gerne gefahren und vor fünf oder sechs Jahren habe ich dann mit dem Scooter angefangen." Er ist heute hier, um neue Leute kennenzulernen - und er hofft auch darauf, entdeckt zu werden. "Hier sind viele Sponsoren und Marken vertreten, vielleicht hat ja jemand Interesse an mir," schmunzelt der 16-Jährige. Was ihm am Scooter-Fahren besonders gefällt, kann er sofort beantworten: " Es ist ein individueller Sport, und die Community ist auch klasse."
Scooter-Fahren ist ein Sport voller Individualität und Abwechslung, darin sind sich auch die Besucher Simon Altendorfer (14) und sein Vater Thomas aus Bad Aibling einig. Simon fährt seit einem Dreivierteljahr Scooter und auch, wenn er in Coburg nicht am Contest teilnimmt, meint er : "Dieses Event ist Pflicht für alle Scooter-Fahrer."

Aufregend und ungezwungen

Denn die Stunts sind aufregend und ungezwungen, und genau das ist es, was den Scooter-Sport so besonders macht, findet Thomas Altendorfer. "Unser Sohn war früher bei der Leichtathletik, doch diese festen Trainingszeiten sind einfach nichts für die jungen Leute", erklärt er. Beim Scooter-Fahren dagegen trifft man sich locker, wann man Lust hat und geht wann man will. " In den Skateparks in größeren Städten wie etwa München, findet man 40 bis 50 Kinder-das ist Wahnsinn", so Thomas Altendorfer. Er sieht das Scooter-Fahren als "Sport der Zukunft." Sophie Arnold