Coburg gedenkt der Opfer von Hanau
Autor: Simone Bastian
Coburg, Samstag, 22. Februar 2020
Für eine friedliche, bunte Stadt; Verschiedenheit als Chance: Dekan Andreas Kleefeld verband die Mahnwache mit einem deutlichen Appell.
Es war ein starkes Zeichen: Rund 400 Menschen beteiligten sich am Samstagnachmittag in Coburg an der Mahnwache für die Opfer des Anschlags von Hanau. Ausgehend vom Marktplatz zog die Menge zum Albertsplatz an den "Engel der Kulturen". Dort wurde der neun Opfer der Anschläge vom Mittwochabend gedacht - und der Mutter des Täters, die er ebenfalls erschossen hatte.
Die Tat sei vielleicht auch durch die Erkrankung des Täters erklärbar, sagte Dekan Andreas Kleefeld. Zu entschuldigen sei sie nicht. Alle, die durch ihre Sprache und durch ihre Äußerungen, durch Verächtlichmachung anderer dazu beitragen, das gesellschaftliche Klima zu verändern, hätten dieser Tat den Boden bereitet.
Zu einem friedlichen Miteinander gehöre die Achtung aller Menschen, mahnte Kleefeld. Er rief im laufenden Wahlkampf dazu auf, fair miteinander umzugehen. Dazu gehöre es auch, Bilder des politischen Gegners auf Wahlplakaten nicht zu verunstalten.
Aufgerufen zu der Mahnwache hatte das Bündnis "Coburg ist bunt". Fast alle Parteien und Gruppierungen, die in Coburg im Kommunalwahlkampf stehen, schlossen sich der Demonstration an.