Coburg: Bundeswehr unterstützt im Kampf gegen Corona - "Die Situation ist sehr ernst"
Autor: Fajsz Deáky
LKR Coburg, Mittwoch, 24. November 2021
Die Bundeswehr hilft erneut bei der Bekämpfung von Corona in Coburg. Es gibt so viele Fälle, dass die Kontaktnachverfolgung für das Gesundheitsamt sehr schwierig ist.
Sie sind wieder da: Zum zweiten Mal haben Stadt und Landkreis Unterstützung bei der Bundeswehr angefordert. 25 Frauen und Männer aus Roding helfen jetzt beim Bewältigen der vierten Welle im Klinikum, 10 weitere bei der Nachverfolgung der positiven Corona-Kontakte.
Eine von ihnen ist Julia Gordok. Die Soldatin freut sich, dass sie etwas im Kampf gegen Corona tun kann: "Stark sind die Menschen, die anderen helfen, ohne etwas zurückzuverlangen. Und in diesem Sinne helfen meine Kameradinnen und Kameraden und ich gerne bei der Bewältigung der Pandemie mit", sagt sie.
Bundeswehr hilft in Coburg: "Die Situation ist wirklich ernst"
Und das ist dringend nötig. "Die Situation ist wirklich ernst", sagt Corinna Rösler, Sprecherin des Landratsamtes. "Am Montag hatten wir insgesamt 159 neue Fälle, das ist ein Rekordwert."
Verantwortlich für die Situation in Coburg sei dabei auch die Lage von Stadt und Landkreis: "Wir sind halt mittendrin. Südlich von uns sind Gebiete mit den zum Teil höchsten Inzidenzen, auf der anderen Seite ist es die Nähe zu Thüringen:" Auch dort werden zur Zeit mit die höchsten Werte verzeichnet. "Deshalb können wir auch an den anderen Regionen immer gut ablesen, was auf uns zukommt. Die Lage war noch nie so ernst wie bisher."
Eine Folge der hohen Fallzahlen: Viele Menschen wissen nicht, wie sie sich in der aktuellen Situation verhalten sollen. Auch in der Tageblatt-Redaktion kommen Anrufe von Bürgern an, die sich Informationen wünschen. Zum Beispiel der eines Lesers aus Meeder. "Ich bin positiv getestet, habe mich also in Quarantäne begeben. Aber weder habe ich einen Anruf vom Gesundheitsamt bekommen, noch habe ich dort jemanden erreicht. Ich möchte wissen, welche Maßnahmen denn jetzt für meine Frau gelten."
Gesundheitsamt kann nicht mehr alle Menschen kontaktieren
Das Problem: Das Gesundheitsamt kann bei der Vielzahl der Fälle nicht mehr alle Menschen kontaktieren, die es mit einer infizierten Person zu tun hatten. Laut Informationen auf der Website des Landratsamtes beschränke sich die Kontaktermittlung derzeit auf "Haushaltsangehörige, also Partnerin oder Partner, Kinder und weitere Personen, die mit in der Wohnung leben. Sie haben ein besonders hohes Ansteckungsrisiko."
Oder auf "Personen mit Kontakt zu gefährdeten Menschen. Sie könnten eine Infektion in Risikogruppen weitertragen oder eine Vielzahl von Menschen anstecken. Dies betrifft Personen in Pflege-oder Altenheimen, in Obdachlosenunterkünften, Asylunterkünften, Justizvollzugsanstalten und ambulanten Pflegediensten, sowohl diejenigen, die dort arbeiten, als auch diejenigen, die dort leben oder betreut werden. Für Schulen und Kindertageseinrichtungen gibt es eigene Regelungen."