Coburg bekommt einen Tierfriedhof
Autor: Ulrike Nauer
Coburg, Freitag, 21. Juli 2017
In Coburg gab es bisher keine Möglichkeit, Haustiere zu bestatten. Die Herzogliche Verwaltung hat im Callenberger Forst nun eine Art Ruheforst angelegt.
Hunde, Katzen, selbst Meerschweinchen oder Wellensittiche gehören heute in den meisten Fällen richtig zur Familie. Vielen Tierbesitzern wäre es daher wichtig, ihren Liebling nach dessen Tod auch ordentlich bestatten zu können. Bisher gab es in Coburg keine entsprechende Einrichtung. Doch nun hat Hubertus Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha im Callenberger Forst für Tierfreunde eine Möglichkeit geschaffen. Wenn das Veterinäramt am kommenden Mittwoch grünes Licht gibt, kann der Herzogliche Tierfriedhof Callenberg eröffnet werden.
Historischer Friedhof im Wald
Die Idee stamme von seinem Revierleiter Christoph Schiesser, sagte Prinz Hubertus bei der Präsentation für die Presse. Es gibt im Callenberger Forst nämlich bereits einen historischen Hundefriedhof. Herzog Ernst II. hatte ihn einst anlegen lassen und dort sechs seiner Jagdhunde begraben. In Anlehnung daran und weil die Verwaltung immer wieder einmal entsprechende Anfragen erreichten, reifte der Entschluss, einen öffentlichen Tierfriedhof anzulegen. "Für Menschen gibt es Ruheforste", erläuterte Prinz Hubertus. "Ein interessantes Konzept, wir haben überlegt, so etwas analog für Tiere anzubieten." Auch der historische Hundefriedhof sei zunächst eine Option gewesen, erläuterte Prinz Hubertus. "Die Stelle wäre auch schön gewesen, liegt aber leider mitten im Forst." Für die Tierbesitzer wäre das nicht ideal gewesen. Ein geeigneteres Areal fand sich schließlich wenige Meter entfernt vom Parkplatz an der Waldorf-Schule. Dort kann man sein Auto abstellen oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen (eine Bushaltestelle ist in unmittelbarer Nähe), geht ein paar Meter aufwärts in Richtung Schloss, bis etwa auf Höhe des Pfadfinderheimes ein Weg nach rechts in den Wald abzweigt. Hier weist ein Schild auf den Tierfriedhof hin, den man nach knapp 50 Metern erreicht.
Der eingezäunte Bereich ist einen guten halben Hektar groß und bietet Platz für 400 bis 500 Tiere. Grabsteine oder - schmuck sind - analog den Ruheforsten - nicht vorgesehen. An den Laubbäumen, unter denen die Tiere bestattet werden, werde von der Revierverwaltung ein Täfelchen mit einer Nummer angebracht, damit jeder Tierbesitzer seinen Liebling gleich wiederfindet. Selbstverständlich dürfe auch ein Namensschildchen befestigt werden. "Das können wir abstimmen", sagt Prinz Hubertus.
Ohne Tierarzt geht es nicht
Das Konzept ist mit dem Ordnungsamt der Stadt Coburg abgesprochen. Der Tierfriedhof sei nicht auf Hunde beschränkt, erläuterte Christoph Schiesser. Vom Wellensittich bis zum größeren Hund wie Schäferhund oder Golden Retriever sei im Grunde alles möglich. Die Liegezeiten seien auf fünf Jahre für kleine und sieben Jahre für große Tiere festgelegt. Die Bestattung laufe ausschließlich in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt, um Krankheiten oder Seuchen auszuschließen. Erst wenn dieser das Tier freigibt, darf es - innerhalb von 48 Stunden - beerdigt werden. Möglich ist die Bestattung entweder in der Urne oder als Erdbestattung in einem Tiersarg oder einem selbstauflösenden Behältnis.Wenn der Boden in der kälteren Jahreszeit gefroren ist, sei die Bestattung nicht möglich, sagte Prinz Hubertus. "Wir haben keine Möglichkeit, die toten Tiere zu lagern."
Und was kostet ein Grab?
Erdgrab allgemeine Grabmiete; einmalig 200 Euro; zusätzliche Jahresmiete, nach Gewicht des Tieres gestaffelt: bis zehn Kilo 50 Euro; zehn bis 30 Kilo 70 Euro; über 30 Kilo 85 Euro. Urnengrab allgemeine Grabmiete einmalig 150 Euro und zusätzlich pro Jahr 50 Euro.
Kontakt Christoph Schiesser, schiesser@sachsen-coburg-gotha.de; Tel. 09561/60279, 0152/55137532