Coburg baut neue Itz-Brücke
Autor: Simone Bastian
Coburg, Donnerstag, 21. April 2016
Der Bau soll im November beginnen. Trotzdem sah es im Stadtrat am Donnerstag so aus, als könne es Verzögerungen geben.
Die Brücke soll mit 28 Metern Länge die Itz überspannen und wäre - nach den Vorstellungen der Planer - 16,75 Meter breit geworden. Doch es sollte ein wenig billiger werden und damit ein bisschen schmaler. Doch wo wie viele Zentimeter weggenommen werden, beschäftigte den Stadtrat am Donnerstag fast eine Stunde lang. Dann wurde der Vorschlag aufgegriffen, den die Planer Oliver Weihrauch und Marcus Hamberger gemacht hatten: Der Gehweg auf der Nordseite der Brücke wird nur 1,25 Meter breit (statt zwei Meter), der Geh- und Radweg auf der anderen Seite vier Meter (statt 4,75).
Kosten bei 3,7 Millionen Euro
Der Bau- und Umweltsenat hatte beschlossen, dass es auf der Nordseite nur noch ein Schrammbord mit 50 Zentimetern Breite geben sollte, dafür wäre auf der gegenüberliegenden Seite der Geh- und Radweg 4,75 Meter breit geblieben.
Doch die Planer wiesen darauf hin, dass etliche Fußgänger wohl nicht extra die Straßenseite wechseln, sondern lieber auf der gefährlicheren Nordseite über die Brücke laufen würden.
Schon jetzt parken täglich 500 Fahrzeuge von Beschäftigen der Firma Brose auf dem Gelände - "mit mindestens 500 Menschen", wie Stadtbauamtsleiter Karl Baier anmerkte. Wenn das Güterbahnhofgelände erst zum "Band der Wissenschaft, Technik und Design" entwickelt sein wird, dürften es noch mehr sein. Hinzu kommt, dass die Firma Ros nächstes Jahr in das Areal umsiedeln will (in die Hallen des Klöckner-Metallhandels). Das wird dazu führen, dass täglich 140 Lkw die Brücke nutzen, zusätzlich zu den Autos der Beschäftigten. Deshalb erhält die Brücke auch drei Fahrspuren.
Der Bau soll möglichst noch im November beginnen. Rund drei Millionen Euro wird die Brücke kosten; etwa 700 000 Euro kommen für den Straßenbau im Güterbahnhofsbereich dazu. 3,4 Millionen Euro hatte der Stadtrat als Obergrenze gesetzt. Lediglich drei Ratsmitglieder stimmten am Ende gegen die Kompromisslösung: Klaus Klumpers (ÖDP), weil er eine "richtlinienkonforme Brücke" wollte, Petra Schneider und Andreas Gehring (SPD), weil sie den ursprünglichen Vorschlag für den besseren hielten. Denn ein 1,25 Meter breiter Weg entspreche nicht den Richtlinien für Gehwege, sagte Gehring nach der Sitzung. Benutzen würden ihn die Fußgänger aber vermutlich trotzdem.