Realschule Coburg II: "Unser Schatz ist der Platz"
Autor: Rainer Lutz
Coburg, Donnerstag, 07. Dezember 2017
Die mit hohem Aufwand betriebene Sanierung der Realschule II geht ihrem Ende entgegen. Dabei konnte ein beachtliches Raumangebot geschaffen werden.
Dass sich die Generalsanierung der Realschule Coburg II mit hohem finanziellen Aufwand gelohnt hat, davon überzeugten sich die Mitglieder des Landkreisausschusses für Bildung, Kultur und Sport bei ihrer Sitzung am Donnerstag.
Landrat Michael Busch (SPD) sah es als guten Erfolg, dass im Sanierungskonzept Raumgrößen erhalten werden konnten, die etwa bei einem Neubau nach heute geltenden Vorgaben so heute nicht zur Verfügung stehen würden. Schulleiter Klaus Reisenweber führte durch die modern gestalteten Räume für den Unterricht in Naturwissenschaften und weitere Funktionsräume. Er bestätigte die Wahrnehmung des Landrats mit den Worten: "Unser Schatz ist der Platz."
Kommunales Gedächtnis
Archive, so der Landrat, stellen das "kommunale Gedächtnis einer Region" dar. Ihre Pflege allerdings erfordert einigen Aufwand. Dafür wird zurzeit ein ehrenamtlicher Archivpfleger durch den Landkreis beschäftigt, der sich jedoch nur um die Kommunen im südöstlichen Landkreis kümmert. Das "Gedächtnis" der übrigen Städte und Gemeinden wartet noch darauf, dass jemand gefunden wird, der sich darum kümmert.Nach dem Beispiel der Stadt Regensburg soll nun möglicherweise ein Verein helfen, das Problem zu lösen. Die Arbeit eines solchen Archivpflege-Vereins kann bezuschusst werden. Dennoch kommen Kosten auf die beteiligten Kommunen zu. Wie hoch diese werden, das lässt sich erst genau sagen, wenn klar ist, wie viele Kommunen die Arbeit des Vereins annehmen, und wie hoch der personelle Aufwand wäre. Bei einer Tätigkeit über fünf Jahre, die durch die Förderung vorgegeben ist, und einer Arbeitskraft könnte jede Gemeinde im Landkreis gut einen Monat lang betreut werden. Zu kurz, wie die Ausschussmitglieder erkannten. Nun wurde zunächst der Grundsatzbeschluss gefasst, einen solchen Verein ins Auge zu fassen, damit konkreter geplant werden kann.Der Beitritt erfolgt vorbehaltlich der noch zu erstellenden Satzung. Denn, wie Martin Stingl feststellte, wollen die Kommunen zuerst wissen, wie die finanziellen und arbeitsteiligen Konditionen sind, ehe sie beitreten können.
Brauch und Brauchtum
"Die Summe aller Bräuche bildet das Brauchtum", wie Peter Jacobi klarstellte, als es um die mögliche Bestellung von Personal für die Heimatpflege ging.Der Landkreis hat bereits einen Heimatpfleger, der für den Bereich Bau- und Denkmalpflege zuständig ist. Zwei weitere könnten sich um die Bereiche "Brauch und Tradition" sowie "Musik, Sprache und Tracht" kümmern. Gebiete, die sich überschneiden, wie Martin Stingl einwarf. Daher würden zwei Heimatpfleger unter Umständen gleiche Bereiche bearbeiten. Er rät zu einer regionalen Zuständigkeit in der dann der zuständige Heimatpfleger jeweils den kompletten Bereich außerhalb von Bau- und Denkmalpflege abdeckt. Dazu gab es auch andere Ansichten. Daher wird nun bei der Suche nach geeigneten ehrenamtlichen Denkmalpflegern zuerst mit den Interessenten gesprochen, und in Abstimmung mit ihnen die künftige Arbeitsteilung vorgenommen.