Druckartikel: Charmante Melodien unterhalten in Meilschnitz

Charmante Melodien unterhalten in Meilschnitz


Autor: Jochen Berger

Neustadt bei Coburg, Samstag, 13. Mai 2017

Wie der Musizierkreis Neustadt sein Publikum mit einem kurzweiligen Programm bei seiner Kaffeehausmusik in Meilschnitz unterhielt.
Der Musizierkreis Neustadt unter Leitung von Norbert Luche gestaltete seine Kaffeehausmusik in Meilschnitz. Foto: Jochen Berger


Schon der Titel weckt nostalgische Erinnerungen. Kaffeehausmusik hat der Musizierkreis Neustadt ein Programm-Format genannt, das innerhalb weniger Jahre einen treuen Zuhörerstamm gefunden hat.
Im Zentrum steht Musik, die eigentlich längst von den Konzertprogrammen verschwunden ist - obwohl sie noch immer begeisterte Zuhörer finden kann. Vor allem dann, wenn sie mit Enthusiasmus und Stilgefühl gespielt wird.


In diesem Jahr hatte Norbert Luche als Dirigent des Musizierkreises Neustadt wieder ein kurzweiliges, abwechslungsreiches Programm einstudiert, das schwungvolle Rhythmen und erinnerungsvolle Melodien geschickt kombinierte. Das Publikum im gut gefüllten großen Saal des Landgasthauses Gunsenheimer in Meilschnitz fühlte sich offenkundig bestens unterhalten und dankte mit reichlich Applaus.


Spanischer Tanz

Norbert Luche, der seit mehr als drei Jahrzehnten am Dirigentenpult des Musizierkreises steht, spannte diesmal den Bogen von Paul Lincke bis Victor Herbert, von Emil Waldteufel mit seinem charmanten Walzer "Tout Paris" bis zu Moritz Moszkowski und seinem "Spanischen Tanz". Gewichtigen Anteil an der Vortragsfolge hatte aber auch die Musik von Walzerkönig Johann Strauß, der gleich mit drei Werken vertreten war.


Unverwüstlicher Csárdás

Unverwüstlich: der bekannte Csárdás von Victor Monti, der der Geigerin Beatrix Seidlitz Gelegenheit gab, technische Virtuosität zu demonstrieren.


Klangvoll und hörbar mit großer Freude spielte der Musizierkreis und folgte dabei den gestalterischen Vorstellungen seines Dirigenten stets konzentriert. Vom Publikum dankbar aufgenommen wurde auch in diesem Jahr die Moderation von Christine Luche, die informative Details zu Werk und Leben der Komponisten mit kurzweiligen Anekdoten und klug ausgewählten Versen verband.


Das Spektrum reichte von Kurt Tucholsky bis Eugen Roth und Joachim Ringelnatz. Dazu belegten einige Mundartbeispiele, wie anschaulich sich im heimischen Dialekt Liebesnöte ausdrücken lassen. Auch dafür gab es reichlich Beifall.



Aus der Geschichte des Musizierkreises



Musizierkreis Hinter dem Namen "Musizierkreis gehobener Unterhaltungsmusik - Volksmusik Neustadt" (seit 2001) steht die Geschichte eines Klangkörpers, der schon viele Veränderungen erlebt hat seit der Gründung im Jahr 1882. Damit zählt der "Musizierkreis" zu den traditionsreichsten Kulturträgern in der Puppenstadt. Die Keimzelle des heutigen Ensembles war der "Zitherclub Neustadt", aus dem 1912 der "Zitherverein Neustadt" hervorging. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein in "Volksmusik Neustadt" umbenannt. Die musikalische Leitung des Ensembles liegt seit dem Jahr 1982 in den Händen von Norbert Luche.