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CC-Teilnehmer gedachten an Weltkriegsopfer


Autor: Florian Hecky

Coburg, Montag, 20. Mai 2013

Die CC-Teilnehmer gedachten am Pfingstmontag an den Ehrenmalen in den Arkaden und im Hofgarten der Weltkriegsopfer. Redner Klaus Müller versprach, das Gedenken jedes Jahr in Coburg zu erneuern.
Nach dem Gedenken am Ehrenmal in den Arkaden, legten die Turnerschaften und Landsmannschaften einen weiteren Kranz am Ehrenmal der Deutschen Landsmannschaft im Hofgarten nieder.  Fotos: Florian Hecky


Tausende von Fahnen, Mützen und Uniformen aller Couleurs bilden ein buntes Band von den Arkaden bis hinüber zur Ehrenburg. Bei wechselhaftem Wetter versammeln sich die Teilnehmer des Coburger Convents (CC) am Pfingstmontag auf dem Schlossplatz, um am Ehrenmal der Stadt einen Kranz niederzulegen.

Vor dem Landestheater geht es ebenfalls bunt und vor allem lautstark zu. Eine kleine Gruppe von Demonstranten protestiert gegen den CC. Mit Trommeln und Sprechchören drücken sie ihren Unmut über das aus, was jährlich an Pfingsten in Coburg veranstaltet wird. "Nie wieder Deutschland" und "Alerta, Alerta Antifascista", rufen sie und kündigen an, auch im nächsten Jahr wieder zu kommen und nicht locker zu lassen, solange es den CC gibt.

Diskussion und Rangelei

Als die Coburger Stadtkapelle ansetzt, sind aber auch die Demonstranten still.

Gemeinsam mit Oberbürgermeister Norbert Kastner (SPD) und Zweitem Bürgermeister Norbert Tessmer (SPD) marschieren die Chargierten zum Ehrenmal in den Arkaden, um der Kriegsopfer zu gedenken und einen Kranz niederzulegen. Kaum ist die Zeremonie vorüber, machen sich die Demonstranten wieder bemerkbar. Es kommt zu Diskussionen mit der Polizei und einer kurzen Rangelei, die aber sofort unterdrückt wird. Ernsthafte Störversuche gibt es aber nicht.

Dann setzt sich der Tross aus Turnerschaften und Landsmannschaften in Bewegung in Richtung Hofgarten - zur zweiten Kranzniederlegung am Ehrenmal der Deutschen Landsmannschaft. CC-Pfarrer Detlef Frische spricht ein Gebet. Man wolle einen Beitrag dazu leisten, dass die Opfer der Kriege nicht vergessen werden. Und man wolle darüber nachdenken, welchen Beitrag man für eine friedlichere Welt leisten könnte.

Mahnung für die Gegenwart

Gedenkredner Klaus Müller von der präsidierenden Landsmannschaft Macaria Köln erinnert ebenfalls an die Gefallenen der beiden Weltkriege. Ihr Tod sei ohne jeden Sinn und nicht zu rechtfertigen. Vielmehr bleibe das Geschehen von damals "als Mahnung für die Gegenwart und für die Zukunft zurück". Dazu gehöre eine "Kultur des Erinnerns". Den toten Verbands- und Bundesbrüdern gegenüber sei man zur Treue verpflichtet. Auch wenn das zeitweilige Vergessen geholfen habe, das "Trauma des Erlebten" zu verdrängen, so müsse das Erinnern an das Unsägliche eine Pflicht bleiben.

Er könne sich keinen besseren Ort vorstellen, der Toten zu gedenken, als das Ehrenmal im Herzen des wiedervereinigten Deutschlands und im Zentrum Europas, zwischen der majestätisch thronenden Veste und dem bunten Treiben der Menschen unten in der Stadt.

Ehe die Kränze am Ehrenmal abgelegt werden, verspricht Müller den Gefallenen, Jahr für Jahr zurückkehren zu wollen. Denn nur wer die Leistungen seiner Toten achte, werde auch für die Zukunft gerüstet sein.