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Casi-Schüler entdecken: So viele Seiten hat Europa


Autor: Miriam Hegner

Coburg, Montag, 08. August 2016

Eine eigene Ausgabe widmete das Team der Schülerzeitung des Casimirianums dem Thema "Europa".
Europa hat viele Seiten - genau 64 sind es im Fall der Themenausgabe der Schülerzeitung "Casiopeia", die unter der Regie von Vanessa Wagner und León Eberhardt entstand. Foto: Hegner/Europe-Direct


Europa und die EU sind aktuell wie nie. "Wir wollten deshalb das Thema aufgreifen, es aber mal aus einer anderen Perspektive beleuchten - nämlich aus Schülerperspektive", erklärt Vanessa Wagner, Schülerin der neunten Klasse und Chefredakteurin der "Casiopeia", der Schülerzeitung des Casimirianums.
Die zahlreichen Projekte und Veranstaltungen mit Europa-Bezug, die es an der Schule gibt, sind deshalb ein Schwerpunkt der Spezialausgabe: Schüleraustausch mit Spanien und Frankreich, Klassenfahrten nach Rom oder London und das Comenius-Projekt mit Partnerschulen in fünf europäischen Ländern. "Vor allem das Comenius-Projekt wollten wir so erklären, dass auch die jüngeren Schüler es verstehen und wissen, was an unserer Schule in Sachen Europa alles passiert", sagt León Eberhardt, Zehntklässler und ebenfalls Casiopeia-Chefredakteur.


Was ist ein Einspänner?

"Da die Zeitung viel in der Unterstufe gelesen wird, haben wir außerdem nach Lustigem, Spannendem und Kuriosem aus und über Europa gesucht, um für Abwechslung zu sorgen und die Ausgabe für die Jüngeren interessant zu machen", so Eberhardt. "Außerdem wollten wir die kulturelle Vielfalt Europas zeigen." So erfährt der Leser etwa, dass ein österreichischer Einspänner kein Pferdewagen, sondern ein koffeinhaltiges Heißgetränk ist, dass die Finnen Gummistiefelweitwurf zur sportlichen Disziplin erhoben haben oder dass Spaghetti-mit-dem-Löffel-Essen sehr unitalienisch ist.


Auch der Terror ist Thema

Aber auch ernste Themen greift die Ausgabe auf: Sie gedenkt etwa der Opfer der Terroranschläge in Paris, die sich kurz vor der Veröffentlichung ereigneten. "Mit unserer Verbindung zu unserer Partnerschule in Frankreich hat uns der Terror besonders betroffen gemacht", so Wagner.
Mit statt nur über Flüchtlinge wollten die Schülerzeitungsredakteure außerdem sprechen, und interviewten einen Flüchtlingsjungen zu seinem Leben im Kosovo, der Flucht der Familie und seinem Leben in Deutschland. Mit ihrem Religionslehrer Tobias Narr sprachen sie zudem über die aktuelle Situation in Coburg und darüber, was jeder Einzelne tun kann, um zu helfen. "Herr Narr hat im Interview vieles angesprochen, das zum Nachdenken bringt", sagt Vanessa Wagner.


Coburgs Verbindungen

Auch Coburgs besondere Verbindung zu anderen europäischen Ländern wurde thematisiert, Coburgs Partnerstädte wurden vorgestellt und die historischen Verflechtungen von Prinz Albert und Queen Victoria mit dem europäischen Adel beschrieben. Ein Team aus 21 Schülerinnen und Schülern arbeitete an der Europa-Ausgabe mit. "Jeder hat einen Artikel zum Thema Europa beigesteuert und durfte einen weiteren zu einem Thema seiner Wahl schreiben", erklärt León Eberhardt. Natürlich gibt es auch in der Europa-Ausgabe die wiederkehrenden Elemente wie die Lehrerzitate, die In-and-Out-Liste oder die Gerüchteküche. "Wir wollten eine gute Mischung aus ernst und lustig, schließlich ist es ja eine Schülerzeitung. Ich denke, das ist uns gut gelungen", so Wagner. "Ich fand es sehr spannend, sich so intensiv mit Europa zu beschäftigen. Man hat viele neue Dinge erfahren, ist sich der Vielfalt der Europa-Aktivitäten an der Schule und in Coburg bewusst geworden und hat die eigene Verbundenheit mit beiden, Schule und Stadt, gestärkt."

Zum Thema
Zentrum Das Europe-Direct-Informationszentrum Coburg unter dem Dach der VHS bietet Auskünfte, Informationsmaterialien und Veranstaltungen zu Europa und zur EU.

Serie Für die Serie "Europa an Coburgs Schulen" hat sich die Leiterin Miriam Hegner von Schülern und Lehrern deren Europa-Projekte vorstellen lassen.