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Busse-Nachfolger am Landestheater Coburg gesucht : Warum wenig Zeit bleibt


Autor: Jochen Berger

Coburg, Donnerstag, 12. Mai 2016

In den letzten Monaten war das Landestheater vor allem mit dem Thema Ausweichspielstätte beschäftigt. Nun wird auch noch ein neuer Intendant benötigt.
Neben dem Landestheater wird zum Ende der Saison 2016/2017 ein Stellplatz frei. Wer wird als Nachfolger von Bodo Busse ab Herbst 2017 hier parken? Foto: Jochen Berger


Nach dem angekündigten Abschied ist vor Beginn der Intendantensuche. So stellt sich die Situation für das Landestheater Coburg dar am Tag, nachdem bekannt wurde, dass Intendant Bodo Busse die Vestestadt vorzeitig im Sommer 2017 verlassen will.


Noch bis vor wenigen Tagen war die Suche nach der passenden Ausweichspielstätte während der Zeit der Generalsanierung das zentrale Thema für die Verantwortlichen. Nun kommt plötzlich noch eine weitere Suche hinzu - die Suche nach einem neuen Intendanten?


Wer soll Nachfolger von Bodo Busse werden? Welches Anforderungs-Profil soll er (oder sie) erfüllen? Soll es darum gehen, möglichst nahtlos an das hohe künstlerische Niveau anzuknüpfen, das Busse mit seinem Team für Coburg erreicht hat? Oder wäre es in der jetzigen Situation gleichsam am Vorabend der Generalsanierung nicht klüger, nach einem Theatermacher zu suchen, der sich vor allem als

künstlerischer Manager in Zeiten einer Großbaustelle versteht?


Die Zeit drängt

Klar ist kurz nach Bekanntwerden von Busses Abschied eigentlich nur eines: Die Zeit ist denkbar knapp. Schon in gut einem Jahr muss der/die Busse-Nachfolger(in) sein/ihr schwieriges Amt antreten.



Zur Erinnerung: Busses Ernennung im Juli 2009 stand eineinviertel Jahre vor Amtsantritt fest. Die offizielle Ausschreibung war damals im Januar 2009 veröffentlicht worden.


Die Ausgangssituation jetzt ist denkbar heikel. Schließlich muss sich der neue Prinzipal in kürzester Zeit einarbeiten in die komplexe Materie Generalsanierung und gleichzeitig die Planung für die erste eigene Spielzeit vorantreiben, die zugleich die für voraussichtlich vier Jahre die letzte im maroden Haus am Schlossplatz sein wird.
Eine anspruchsvolle, mehrfache Herausforderung. Gleichermaßen anspruchsvoll aber ist die Aufgabe für den Verwaltungsausschuss des Landestheaters, die Suche nach der geeigneten Personen ebenso schnell wie gründlich zu betreiben.


Immerhin: Die Formulierung der Stellenanzeige dürfte nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen. Schon in der Ausschreibung vom Januar 2009 war das Thema Generalsanierung zentraler Punkt im gewünschten Profil der Bewerber: "Notwendige Voraussetzungen sind hohe Flexibilität sowie Einfallsreichtum hinsichtlich einer anstehenden Generalsanierung und der damit verbundenen vorübergehenden Schließung des Großen Hauses."
In der Stellenausschreibung von 2009 war die Stadt Coburg allerdings noch optimistisch von zwei bis drei Spielzeiten Schließung ausgegangen. Derzeit rechnen Stadt und Freistaat mit voraussichtlich vier Jahren.