Busch kontert Neuseser Kritik: Landkreis hat keinen Einfluss
Autor: Berthold Köhler
, Donnerstag, 29. März 2012
Landrat Michael Busch (SPD) gibt offen zu, dass er lügen müsste, wenn er sagen würde, dass ihn die Angriffe des Neuses Bürgervereins-Vorsitzenden Manfred Meyer nicht ärgern.
Denn Meyer, das betonte Busch am Donnerstag bei einem extra anberaumten Pressegespräch, ziele mit seiner Kritik am schleppenden Fortgang beim Bau der Staatsstraße 2205 auf die falschen Leute. Im Landratsamt hat man nämlich keinerlei Einfluss darauf, wie schnell das Planfeststellungsverfahren für das Teilstück zwischen Glend und Wiesenfeld vorangeht.
Noch gibt es Probleme
Die Situation an der Baustelle im Coburger Westen ist für Unbedarfte zugegeben auch nicht ganz einfach: Während die Stadt Coburg als Bauträger für den Abschnitt rund um den Kaeser-Kreisel nämlich schon munter aktiv ist, muss der Freistaat Bayern für seinen Abschnitt (weiter bis nach Wiesenfeld) noch abwarten. Dort läuft nämlich noch das Planfeststellungsverfahren, bei dem die Belange der Verbände, staatlichen Stellen und nicht zuletzt der Grundstückseigentümer mit dem Neubau der Staatsstraße in Einklang gebracht werden sollen.
Landwirte sind unzufrieden
Und da gibt es eben noch einige Probleme, weil insbesondere die Landwirte rund um Wiesenfeld noch sehr unzufrieden mit der Trassenführung sind. Unüberwindbar, hieß es von Seiten der Bauern, seien diese Meinungsverschiedenheit zwar nicht, aber sie sind Ursache für einen weiteren Termin im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens. Dieser findet am 25. April statt, wobei da aber ausschließlich die betroffenen Landwirte zu Wort kommen werden.
Vor 2013 geht gar nichts
Die Gespräche mit den Landwirten werden letztlich entscheidend sein, wann die Neuseser mit ihrem Bürgervereinsvorsitzenden Meyer vom derzeit heftigen Durchgangsverkehr entlastet werden. "Noch bis Ende 2012" - so hat die Regierung von Oberfranken dem Landratsamt mitgeteilt, könne man mit dem Abschluss des Planfeststellungsverfahren rechnen. "Das ist ein optimistischer Zeitplan, der nur funktioniert, wenn keine weiteren Schwierigkeiten auftreten", sagt Michael Busch dazu. Sollte einer der Anlieger gar den Klageweg beschreiten, wird der Zeitplan mit einem Baubeginn im Jahr 2013 nie und nimmer zu halten sein. "Mit zwei bis drei Jahren Verzögerung müsste man dann schon rechnen", schätzt Dieter Pillmann, der Pressesprecher im Coburger Landratsamt.