Druckartikel: Bürgermeister und Verwaltung in Grub am Forst fühlen sich angegriffen

Bürgermeister und Verwaltung in Grub am Forst fühlen sich angegriffen


Autor: Lothar Weidner

Grub am Forst, Dienstag, 14. Februar 2017

Gereizte Stimmung herrschte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Grub am Forst.
"Blutspenden ist ein Ja fürs Leben": Mit diesen Worten zeichneten Bürgermeister Jürgen Wittmann und Harald Lindner von der BRK-Bereitschaft bei der Gemeinderatssitzung Blutspender aus (von links): Michael Lang, Karl-Heinz Oberender, Christina Lutter, Jürgen Wittmann, Roland Rauschert, Harald Lindner. Foto: Lothar Weidner


Gereizte Stimmung bei der Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Jürgen Wittmann (GfG) reagierte angesäuert auf die in der Hauptversammlung der Freien Wähler gemachten Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden Stefan Rose. Dieser hatte dem Bürgermeister Untätigkeit in einigen Bereichen vorgeworfen. "Wir können den Eiffelturm verkaufen, aber ich kann den Beschluss des Gemeinderates, den Markt zur Schule zu verlegen, nicht umsetzen", konterte Wittmann.

Der Gemeinderat sei nicht das richtige Gremium, die Verwaltungsgemeinschaft sei dafür zuständig und diese werde in der nächsten Sitzung darüber entscheiden. Des Weiteren verwehrte sich Wittmann gegen einige weitere Verzögerungen, die ihm die FW ankreideten. Er gab Gründe an für die Verzögerungen bei der Sanierung des Schuldachs, beim Kindergartenneubau, beim Bauhofsneubau mit Feuerwehrgerätehaus und bei der Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges. Wittmann ärgerte sich, dass zunehmend nichtöffentliche Themen in die Öffentlichkeit getragen würden. Er sagte, er erwäge, künftig Verwarnungsgelder auszusprechen. Außerdem forderte er seinen (nicht anwesenden) Dritten Bürgermeister André Dehler (FW) zu mehr Loyalität auf.


"Unmut und Frustration bei den Mitarbeitern"

Ins gleiche Horn blies Geschäftsleiter Michael Heß, der ebenfalls nochmals akribisch die Gründe aufführte, die zum bisherigen "Nichtausführen" mancher Vorhaben geführt hätten. Er nannte auch einige Baustellen, unter anderem den Neubau des Kindergartens, die Umsiedlung des Bauhofes, das Schuldach, den Straßenunterhalt und den Seniorenbus. Besonders stieß ihm der Vorwurf auf, dass die Organisation der Verwaltung nach der jüngsten Umstrukturierung nicht fruchte. "Solche Aussagen sorgen für großen Unmut und Frustration bei den Mitarbeitern", sagte Heß. Zudem sei es nicht möglich, den Investitionsstau der vergangenen Jahrzehnte auf einmal abzubauen. Zumindest zeigte sich am Schluss des Scharmützels Stefan Rose zufrieden damit, dass ihm Gründe für die Verzögerungen dargelegt wurden. Das habe er bisher vermisst, sagte er.