Bürger in Gemünda sorgen für Quellfassung
Autor: Lothar Weidner
Gemünda, Donnerstag, 29. Dezember 2016
Die Stiftung 1150 Jahre Dorfgemeinschaft Gemünda berichtete in der Hauptversammlung über ihr jüngstes Projekt an der "Heiligenleite".
Die Stiftung 1150 Jahre Dorfgemeinschaft Gemünda, die unter dem Motto "Dorfleben erleben" agiert, hat sich wieder einmal an ein nicht so leichtes Unterfangen gewagt. Eine Quelle im Bereich "An der Heiligenleite" wird gefasst. Bei der Hauptversammlung im Sportheim berichtete Josef Starkl über den Stand der Baumaßnahme.
Nach gestalterischen Vorarbeiten rückte ein Bagger an und legte den Wasseraustritt frei, so dass die Ausbauarbeiten begonnen werden konnten - und das in Eigenleistung der Mitglieder. Auch das Finanzielle schultert die Stiftung. "Es ist eine kleine Doktorarbeit, es wird aber einmalig sein", meinte dazu der Stiftungsvorsitzende Hendrik Dressel.
Ansonsten stellte Dressel in seinem Rechenschaftsbericht fest, dass 2016 ein ruhiges Jahr war, was jedoch bei den vielen Aktivitäten nur zum Teil stimmt. Zunächst erinnerte der Vorsitzende an den Tod von Richard Schleifenheimer, der als Gründungsmitglied über Jahrzehnte ein Idee- und Impulsgeber des dörflichen Lebens war und den Ort mitgestaltet hat, wobei unter anderem an die Alte Schmiede und die Zehntscheune erinnert wurde. Im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft" konnte Gemünda als Bezirkssieger hervorgehen und erhielt eine Silberplakette auf Landesebene, was auch ein Verdienst Schleifenheimers mit gewesen sei.
Nachdem die Alte Schmiede nunmehr verkauft ist, den Kauf allerdings die Stiftung sich nicht leisten konnte, steht die Zehntscheune weiterhin im bisherigen Umfang zur Verfügung, was der Eigentümer zusicherte. Um die Zukunft der Passionsspiele und der Schtoodlhenna weiter zu sichern, prüfe man allerdings den Erwerb dieses Anwesens.
Am Künstlerwettbewerb zu der 2018 anstehenden Sanierung der Kirche wirkte die Stiftung bei der Auswahl der Wettbewerbsbeiträge mit. Für 6000 Euro wurde das Kunstwerk "Schöpfung" von Gerd Kanz angekauft und der Kirche übergeben.
Neben den Wandertagen in Gmünd in Kärnten waren auch 15 Personen am Internationalen Städtetreffen der Gmünder in Gerlos-Gmünd im Zillertal vertreten. Der Beitrag war eine Powerpointpräsentation über den Ort aus dem Coburger Land, zusammengestellt von Sandor Aladi. "Mit 70 Jahren ist Sandor in seiner neuen Heimat Gemünda eine absolute Bereicherung", so Dressel. Die Stiftung beschloss die Übernahme der Trägerschaft des Defibrillators, der nunmehr am Brauhausplatz seinen Standort gefunden hat. Dank galt deshalb Carsten Höllein, der für die Kosten der Umsetzung des Gerätes in Höhe von 600 Euro einen Sponsor gefunden hat.
"Wir wollen weiterhin eine Ideenschmiede sein", so Dressel. Deshalb wird ein Workshop unter externer Moderation am 7. Januar durchgeführt vor dem Hintergrund, dass immer weniger sich ehrenamtlich ins Dorfgeschehen einbringen und die Abwärtsspirale zu stoppen ist, um die Wohnort- und Lebensqualität zu verbessern. "Zwischen Alt- und Neubürgern scheint der soziale Kitt zu fehlen", so Dressel und: "Wir würden uns über ein volles Haus freuen."
In einer persönlichen Anmerkung setzte sich Dressel mit dem Vorwurf auseinander, dass er sich als Stiftungsvorsitzender um die Probleme mit der Schließung der Arztpraxis in Gemünda hätte kümmern müssen. "Das ist nicht die Aufgabe der Stiftung und ich werde mich als ehemaliger Bürgermeister nicht in kommunale Aufgaben einmischen", stellte Dressel klipp und klar fest.
Dank galt unter anderem Alfred Schweitzer und Werner Pfeuffer, die sich um den Brunnen kümmern und Hermann Gossenberger für die Pflege- und Kontrollarbeiten an der Kapelle. In einem Flyer soll künftig auf Spenden- und Zustiftungsmöglichkeiten hingewiesen werden. Gudrun Jöchner wies auf die Neugestaltung des Urnenfeldes hin, die 2017 umgesetzt werden soll, wobei Eigenleistung im Vordergrund steht und die Stadt Seßlach die Materialkosten übernimmt. Hermann Gossenberger war es vorbehalten, einen Bericht über die Kapelle abzugeben. Am 26. März sollen fünf Jahre Kapelle mit einem ökumenischem Gottesdienst gefeiert werden.