Bühne frei für Coburgs Schulen
Autor: Jochen Berger
Coburg, Montag, 06. Juli 2015
Das Festival für Schultheater zeigt, wozu die Nachwuchsmimen quer durch viele Altersstufen bereits in der Lage sind. Zum Auftakt aber hat Theaterpädagogin Luca Pauer praktische Tipps gegen das Lampenfieber parat.
Eigentlich lässt sich dieses verdammte Lampenfieber ganz einfach behandeln. Mit ganz simplen Aufwärmübungen für Lippen und Arme jedenfalls vertrieb Theaterpädagogin Luca Pauer die Nervosität bei den vielen jungen Mimen, die am Montag in der Coburger Reithalle das "Festival für Schultheater" eröffneten.
Vor der abendlichen Premiere "Hölle und Himmel auf den Brettern, die die Welt bedeuten", dargeboten von der Regiomontanusschule, gab es bereits am Mittag im Schnelldurchlauf Ausschnitte aus den insgesamt acht Produktionen des Festivals. Und vorab durfte schon mal die Tanzgruppe der Pestalozzischule eine Szene mit dem Titel von den Glasmenschen und dem inneren Licht" vorstellen.
"Leonce und Lena"
Ebenso vielfältig wie ehrgeizig ist das Programm, das die Besucher in den kommenden eineinhalb Wochen auf der Studiobühne in der Reithalle erwartet - von Georg Büchners "Leonce und Lena" bis zu diversen Eigenproduktionen. So geht das Kindertheater Cobi unter leitung von Nicole Strehl ("Backstage Kalif Storch") ebenso mit einem selbst entwickelten Stück an den Start wie die Grundschule Ketschendorf mit ihrer Fassung der "Nibelungensage".
Gemeinsam mit der Kulturabteilung der Stadt Coburg zeichnet das Landestheater für die Organisation des Festivals verantwortlich. Schon dieser Vormittag in der Reithalle zeigte, dass sich der beträchtliche Aufwand im Hintergrund auf jeden Fall gelohnt hat.
Endes "Traumfresserchen"
Denn die Darsteller demonstrierten nicht nur mitreißenden Spaß am Spiel, sondern vielseitiges Talent, das sich bereits an anspruchsvolle Aufgaben wagt - bis hin zum Ausflug in fremde Sprachwelten mit der englischsprachigen Eigenproduktion "Shake it like Shakespeare" des Gymnasiums Casimirianum.
Kunst kann Brücken schlagen zwischen Interpreten und Publikum, aber auch zwischen den Akteuren. Das beweist dieses Festival. Schließlich sind hier alle Schulen vertreten - Grundschulen ebenso wie Gymnasien.
Dass auch die Zusammenarbeit zwischen zwei Schulen mit den Mitteln des Theaters bestens funktionieren kann, zeigen Schüler der Mauritiusschule und des Gymnasiums Albertinum mit ihrer Version von Michael Endes "Das Traumfresserchen".
Das bietet das Coburger Festival für Schultheater
Auftakt Nach dem Auftakt mit der Regiomontanus-Schule und zwei Kurzdramen sowie der Komödie "Wenn die Götter spielen" nach "Amphitryon" von Kleist geht das Festival für Schultheater mit diesen Produktionen weiter (jeweils 20 Uhr Theater in der Reithalle):
Dienstag, 7. Juli Gymnasium Alexandrinum "Leonce und Lena" von Georg Büchner
Mittwoch, 8. Juli Staatliche Realschule CO II "Die rote Herberge" nach Balzac
Donnerstag, 9. Juli Gymnasium Casimirianum "Momo" von Michael Ende
Montag, 13. Juli Gymnasium Casimirianum "Shake it like Shakespeare" - Eigenproduktion
Dienstag, 14. Juli Kinderthe ater Cobi "Backstage Kalif Storch - Eigenproduktion
Mittwoch, 15. Juli Gymnasium Albertinum/Mauritiusschule "Das Traumfresserchen" nach Michael Ende
Donnerstag, 16. Juli Grundschule Ketschendorf "Eine Nibelungensage" - Eigenproduktion
Vorverkauf Eintrittskarten für das Festival für Schultheater gibt es im Vorverkauf in der Tageblatt-Geschäftsstelle und an der Theaterkasse.