Brunner wünscht sich bei Besuch in Niederfüllbach mehr Bio aus Region
Autor: Gabi Arnold
Niederfüllbach, Mittwoch, 12. Februar 2014
Staatsminister Brunner betonte bei seinem Besuch der CSU in Niederfüllbach die hochwertige Qualität heimischer Produkte. Die Genussregion Oberfranken sei auf einem guten Weg.
Ein ehrgeiziges Ziel hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU): Bis zum Jahr 2020 soll der Anbau an Bioprodukten verdoppelt werden. Die Nachfrage nach diesen Waren steige, aber der Anbau stagniere, sagte Brunner in Niederfüllbach. Der bayerische Staatsminister war auf Einladung der Niederfüllbacher CSU am Dienstagabend zu Gast in der Emil-Kirchner-Turnhalle. Die heimische Landwirtschaft und die Energiepolitik standen im Fokus seiner Rede.
Biokartoffeln aus Ägypten
Den regionalen Anbau von Bioprodukten sieht Brunner nicht in Konkurrenz zu dem konventionellen Anbau, sondern als eine Ergänzung. Er begründete dies so: Während im konventionellen Anbau eine Überproduktion an Milch, Käse, Rind- oder Kalbfleisch bestehe, müssten Bioprodukte importiert werden. "Die Hälfte der Bio kartoffeln kommt aus Ägypten", so der Landwirtschaftsminister.
Brunner will sich für bäuerliche Familien und deren Arbeit einsetzen
Überhaupt möchte der Minister die Landwirtschaft stärken, alle bäuerlichen Familienbetriebe sollen laut dem CSU-Politiker eine Zukunftsperspektive erhalten. In einer starken Landwirtschaft sieht Brunner den Grundpfeiler für vitale, ländliche Räume. Die Verwaltung für ländliche Entwicklung biete Kommunen mit Dorferneuerung, Flurneuordnung, kommunalen Allianzen beziehungsweise integrierten ländlichen Entwicklungen und Leader maßgeschneiderte Hilfe zur Selbsthilfe.
Mit der Initiative Rodachtal nutzen die Gemeinden Seßlach, Bad Rodach, Weitramsdorf, Ahorn und Itzgrund sowie sieben thüringische Gemeinden diese Chance.
Wie die Energiewende gelingen könnte
Brunner sprach sich außerdem für eine "menschenfreundliche, umweltverträgliche und energieeffiziente Energiewende" aus. Er setzt auf eine dezentrale Energieversorgung mit Bürgerbeteiligung, das heißt eine ausgewogene Mischung aus erneuerbaren Energien wie Wasserkraft, Wind, Photovoltaik und Biogas. "Wir prüfen zuerst, wo wir unsere Energie selbst erzeugen können und wo wir eventuell neue Gaskraftwerke bauen müssen."
In einen weiteren Schritt soll der Bedarf an Stromtrassen überprüft werden. "Wir prüfen, bevor wir teuere Stromleitungen finanzieren, die die Landschaft verschandeln", sagte Brunner zu.
Der CSU-Landtagsabgeordnete Jürgen W. Heike sprach den aus seiner Sicht notwendigen Verkehrslandeplatz an. Eine "gewisse Frau E." verbreite bewusst Lügengeschichten, so Heike. Nach Heikes Worten soll der Verkehrslandeplatz für Maschinen mit höchstens 7,5 Tonnen gebaut werden. "Größere Maschinen dürfen dort nicht starten und landen", betonte er.
Auftritt der Kandidaten
Der Bürgermeisterkandidat Frank Gallinsky stellte sich, seine Ziele und sein Team vor, der Landratskandidat der CSU, Rainer Mattern, sieht im demografische Wandel die Herausforderung der Zukunft.
Aufgelockert wurden die politischen Reden durch Tanzaufführungen der Crazy Peppers und von Tanzmariechen Nathalie Gebert von der Tanzschule Ramona Scholz.