Brose weiter auf Erfolgskurs
Autor: Redaktion
Coburg, Freitag, 16. Dezember 2016
Der Automobil-Zulieferer möchte seine Marktposition durch Zukäufe ausbauen. In den nächsten drei Jahren sind Investitionen von einer Milliarde Euro geplant.
Seit der Wirtschaftskrise 2009 ist die Brose-Gruppe das siebte Jahr in Folge gewachsen. In dieser Zeit konnte eine Steigerung von fast 140 Prozent erreicht werden. Wie am Freitag in einer Pressemitteilung informiert wurde, erwartet das Unternehmen für 2016 mit 6,1 Milliarden Euro einen Umsatz leicht über dem Vorjahresniveau. Für den Automobilzulieferer, so heißt es, sei es "ein Jahr des Übergangs gewesen", in dem die Weichen für das Wachstum der kommenden Jahre gestellt wurden. Darüber informierte Jürgen Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung, jetzt auch bei der Versammlung von Gesellschaftern und Beirat in Coburg. "Wir schließen ein gutes Geschäftsjahr ab. Trotz einiger negativer Sondereffekte werden wir die für unsere Eigenfinanzierung wichtige Zielrendite erreichen", erklärte Otto.
Globale Trends helfen Brose
Den anhaltenden Erfolgs- und Wachstumskurs von Brose macht Otto vor allem an drei Faktoren fest: "dem weltweiten Erfolg der deutschen Fahrzeughersteller, dem Aufstieg Chinas zum größten Automobilmarkt und der wieder gewachsenen Nachfrage in Nordamerika." Zudem habe Brose von den globalen Trends nach mehr Komfort und Sicherheit sowie der zunehmenden Elektrifizierung von Fahrzeugen profitiert. Der Geschäftsbereich Türsysteme am Standort in Bamberg hält seine starke Position in der Gruppe mit erneut 3,1 Milliarden Euro Umsatz (entspricht einem Plus von 1,7 Prozent). Einen leichten Anstieg verzeichnet der vom Standort Coburg aus geführte Bereich Sitzsysteme mit zwei Milliarden Euro (plus 1,1 Prozent). Die in Würzburg angesiedelte Sparte Elektromotoren trägt nach einem leichten Rückgang wegen Veränderungen im Portfolio und bei der Konsolidierung rund 1 Milliarde Euro (minus 3,4 Prozent) zum Umsatz der Gruppe bei. Brose investierte im zu Ende gehenden Jahr über 380 Millionen Euro: Mit den neuen Verwaltungsgebäuden in Bamberg und Shanghai/China, einem dritten Werk in Querétaro/Mexiko, einem Standort in Prievidza/Slowakei und der Erweiterung der Produktionsstätte in Coventry/England bereitet sich das Unternehmen auf die geplante Geschäftsausweitung vor, heißt es in der Pressemitteilung.
Neue Geschäftschancen
Durch weltweit steigende Elektromobilität, autonomes Fahren, Vernetzung und Car Sharing werde sich die Automobilindustrie in den nächsten Jahren stark verändern. Brose sieht in diesen Trends weiteres Geschäftspotenzial und plant alleine in diesen Bereichen in den kommenden drei Jahren Investitionen von rund 100 Millionen Euro in Zukunftsprojekte. Dazu zählen die Entwicklung elektrischer Seitentür-antriebe, neuer Nutzungskonzepte für den Fahrzeuginnenraum beim autonomen Fahren sowie elektrifizierter Nebenaggregate wie beispielsweise Klimakompressoren. Dafür möchte das Familienunternehmen auch in Deutschland über 200 zusätzliche Stellen schaffen. In den nächsten Jahren will Brose mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr stärker als der Automobilmarkt wachsen. Insgesamt wird Brose von 2017 bis 2019 etwa eine Milliarde Euro investieren: Die Mittel fließen, wie in der Mitteilung aufgelistet wird, in technische Anlagen sowie den Ausbau weltweiter Standorte. Klares Ziel sei die Verstärkung durch Zukäufe in den nächsten Jahren. "Wir werden unsere Kompetenz und Marktposition durch gezielte Akquisitionen ausbauen. Bis spätestens 2025 soll ein Geschäftsvolumen von rund zehn Milliarden Euro erreicht werden", so Jürgen Otto.