"Bombe" in Sülzfeld entpuppt sich als Kanonenkugel
Autor: Michael Stelzner, Alexander Kroh
Sülzfeld bei Coburg, Samstag, 25. April 2015
Bei Baggerarbeiten hat ein Anwohner am Samstag im Bad Rodacher Stadtteil Sülzfeld eine Kanonenkugel gefunden. Neben über 100 Feuerwehrleuten war auch der Sprengmittelräumdienst im Einsatz. Gefahr für die Bevölkerung bestand aber zu keiner Zeit.
Als Kanonenkugel aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, stellte sich der undefinierbare Gegenstand heraus, den Patrik Pekusa und sein Bruder André bei Baggerarbeiten am Samstagmittag im Bad Rodacher Stadtteil Sülzfeld im Wiesengrund auf ihrem Wochenendgrundstück fanden.
Die beiden Männer wollten mit einem Bagger eigentlich einen kleinen Ententeich ausheben. Bei der letzten Schaufel kam ein runder metallener Gegenstand mit einer Bohrung zum Vorschein. Er hatte einen Durchmesser von 15 Zentimeter. "Wir haben den Gegenstand nicht mit der Baggerschaufel berührt und hatten ein etwas mulmiges Gefühl", sagt Patrik Pekusa, der auf dem Kleinbagger saß. Deshalb haben die beiden völlig richtig gehandelt und die Polizei informiert, wie der Munitionsfacharbeiter Dietmar Penkawa von der Kampfmittelbeseitigung Tauber, der für den Einsatz in Sülzfeld extra aus Nürnberg angefahren war, mit seiner 20-jährigen Erfahrung in diesem nicht ungefährlichen Job, urteilte.
Aus Sicherheitsgründen Alarm ausgelöst
Da zunächst von einem Bombenfund die Rede war, wurde aus Sicherheitsgründen gegen 12.31 Uhr Alarm ausgelöst und 101 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW nach Sülzfeld geschickt, die am Ortsrand in Bereitschaft standen. Außerdem wurden sechs Anwohner aus den vier umliegenden Häusern evakuiert, wie Matthias Schikora von der Coburger Polizei auf infranken.de-Anfrage mitteilte.
Nach eingehender Untersuchung konnte Munitionsfachmann Dietmar Penkawa Entwarnung geben. Die vermeintliche Bombe entpuppte sich als Kanonenkugel. Die Kugel hat einen Durchmesser von 15 bis 18 Zentimetern. Von ihr sei zu keiner Zeit eine unmittelbare Gefahr ausgegangen, sagte Schikora. Der Munitionsfachmann nahm die Kugel mit. Unter strengen Sicherheitsbestimmungen wurde die Kugel in Ingolstadt aufgesägt und fachgerecht entsorgt, sagte Penkawa.
Der verständigte Mitarbeiter vom Sprengstoffkommando Lauf bei Nürnberg bestätigte, dass es sich um eine alte, mit Schwarzpulver gefüllte, Kanonenkugel aus dem 17. oder 18. Jahrhundert handelt.