Druckartikel: BN-Kreisgruppe Coburg feiert 40-jähriges Bestehen

BN-Kreisgruppe Coburg feiert 40-jähriges Bestehen


Autor: Gabi Arnold

Coburg, Dienstag, 30. Juni 2015

Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz besteht seit 40 Jahren. Themen, mit denen sich die Mitglieder befassen, gehen nicht aus. Bei der Feier wurden nicht nur Reden gehalten, einige Mitglieder holten Spaten und pflanzten einen Baum.
Heike Heß und Siegfried Wiedenmann pflanzten anlässlich des 40. Geburtstag der BN-Kreisgruppe Coburg eine Jubiläumslinde in den Hofgarten, rechts daneben der Bundesvorsitzende Professor Hubert Weiger und Wilhelm Stadelmann. Foto: Gabi Arnold


Mit dem Pflanzen einer Linde im Hofgarten endete am Sonntag das Fest zum 40-jährigen Bestehen der Bund-Naturschutz (BN)-Kreisgruppe Coburg. Im Naturkundemuseum und im Hofgarten feierten die Mitglieder den runden Geburtstag mit einem bunten Programm. Die Festrede hielt der Bundesvorsitzende für Umwelt und Naturschutz, Professor Hubert Weiger.

Von der Gründung der Coburger Kreisgruppe im Jahr 1975 habe der Gesamtverband profitiert, lobte Weiger. "Wir haben euch viel zu verdanken, denn ihr seid immer neue Wege gegangen." Als Beispiel nannte er die Gründung der Arbeitsgruppe Ökologie oder die Kinder- und Jugendgruppe, die bereits über 20 Jahre erfolgreich mit dem Nachwuchs arbeite. Vor allem die jungen Naturschützer hätten in der Sturm-und Drangzeit die Kreisgruppenarbeit geprägt. Wobei sich außerhalb der Ballungszentren die Region rund um Coburg am dramatischsten verändert habe.



Segensreiche Einrichtungen für die Region

Mit dem Naturkundemuseum gebe es ein zusätzliches Standbein in Coburg, und die ökologische Bildungsstätte Oberfranken, die im Naturschutzzentrum Wasserschloss Mitwitz angesiedelt ist, sei eine sehr segensreiche Einrichtung für diese Region. "Dies kommt aber nicht von ungefähr, sondern liegt auch daran, dass es hier so viele Naturschützer gibt", meinte Weiger. Die Coburger Kreisgruppe beschäftige sich mit wichtigen Themen wie dem Großprojekt "Grünes Band", das einen besonderen Stellenwert einnehme.

Der BN wollte laut Weiger von Beginn an eine Veränderung der zentralen Weichenstellung, auf Bundes- ebenso wie auf Landes- oder Kreisebene. "Wir wollten unsere Arbeit nie auf ein kleines Stück begrenzen, sondern grundsätzlich die Energie-, Verkehrs- und Umweltpolitik verändern", erklärte der Bundesvorsitzende.

Weichen zur Wende gestellt

So habe der BN bereits sehr frühzeitig die Weichen zur Energiewende gestellt. Heute gibt es laut Weiger in Bayern 76 Kreisgruppen, 566 Ortsgruppen und 225 000 Mitglieder. Flächendeckend agieren demnach die Naturschützer unabhängig, überparteilich und ohne staatliche Zuschüsse.

Als zentrale Aufgabe solle ein gesellschaftliches Bewusstsein für die Umweltbelange geschaffen werden. Weiger sieht künftige Aufgaben in der Verkehrspolitik, er befürchtet, dass dem Bau von Autobahnen unnötige Ortsumgehungen folgen. Doch gebe es Lichtblicke: "Immer mehr Menschen wehren sich und erkennen, dass immer nur Bauen der falsche Weg ist." Demnach werden Bürgerentscheide zunehmend zugunsten des Naturschutzes entschieden wie aktuell in Coburg beim Thema Verkehrslandeplatz. Positiv wertete Weiger auch die Zunahme an landwirtschaftlichen Biobetrieben.

40 bewegte Jahre

Ein Rückblick auf bewegte 40 Jahre lieferte Stefan Beyer, der gemeinsam mit Wilhelm Stadelmann an der Spitze der Kreisgruppe steht. Die Hauptthemen drehten sich um den Ausbau von Verkehrswegen wie die ICE-Trasse, die Autobahn oder das bessere Bahnkonzept. Einer der Erfolge war der Bau des Kreisels an der sogenannten Siemenskreuzung bei Neustadt im Jahr 1997. Alle politischen Parteien hätten damals ein teures Brückenbauwerk favorisiert. Dank eines erfolgreichen Bürgerbegehren wurde der Kreisel realisiert. Die Kreisgruppe spricht sich laut Beyer für den Bau von Windkraftanlagen aus. "Wenn wir gegen den Ausbau der 380- kV-Leitungen sind, müssen wir dezentrale Energieanlagen fördern." Das Thema "Verkehrslandeplatz" werde den BN noch eine Weile beschäftigen.

Ein Kinderprogramm rund um die Wildbiene, ein Solo von Gabriela Künzler und Musik von "Vokale Contakte" umrahmten die Feier.