Druckartikel: Bleibt die Feuerwehr auf den Kosten sitzen?

Bleibt die Feuerwehr auf den Kosten sitzen?


Autor: Berthold Köhler

, Mittwoch, 09. Mai 2012

Nach dem Großbrand bei der Firma "Metob" in Michelau war die Ausrüstung der Feuerwehren Ebersdorf und Neuensorg im Eimer - und bisher hat noch niemand die Kosten dafür übernommen.
Totalschaden in Michelau:  Zweiter Kommandant  Andre Gagel (links) und Patrik Naumann  mussten  im  März nach dem verheerenden Feuer bei der Firma "Metob" massenhaft Ausrüstungsgegenstände entsorgen. Ihren  Kollegen im Landkreis Coburg ging es nicht anders - und  jetzt gibt es auch noch Ärger darum, wie der Schaden bezahlt wird. Foto: Stefan Johannes


Der Einsatz ihrer Feuerwehren beim Großbrand auf dem Gelände der Firma "Metob" in Michelau (Landkreis Lichtenfels) war bislang für die Gemeinden Weidhausen und Ebersdorf eine teure Angelegenheit. Während Weidhausen auf 6900 Euro Schaden an der Ausrüstung der Neuensorger Feuerwehr sitzen geblieben ist, konnte der Ebersdorfer Bürgermeister Bernd Reisenweber (BG) gestern auf Tageblatt-Nachfrage nur mit den Schultern zucken und grob schätzen: "Wir liegen bestimmt bei 50 000 Euro - aber das ist noch lange nicht das Ende." Denn derzeit steht die Drehleiter der Ebersdorfer Feuerwehr in einer Werkstatt - weil die beim "Metob"-Brand ausgelaufene Säure die Stützen des Fahrzeuges verätzte.

Ein Fall für die Juristen?


Wer für diese Schäden aufkommt - da steht derzeit noch ein großes Fragezeichen dahinter. Bei "normalen" Einsätzen ist es so, dass die Gemeinden die Ersatzbeschaffungen für ihre Feuerwehren bezahlen. Bei Großschadensereignissen wie in Michelau, wo die Feuerwehren Schäden von mehreren Hunderttausend Euro zu beklagen hatten, greifen aber oft auch die Versicherungen der Brandleider ein. In Michelau war das aber (bisher) noch nicht der Fall. Bürgermeister Markus Mönch ist deshalb mehr als ein bisschen angefressen: "Es kann ja nicht sein, dass wir helfen und dann auf den Kosten sitzen bleiben." Ausgeschlossen ist dieses böse Ende nach dem Großeinsatz aber nicht.

Kreisbrandrat Manfred Lorenz, der sich in diesem Fall mit einer Stellungnahme auf keinen Fall zu weit aus dem Fenster lehnen möchte, ist sehr gespannt: "Ich würde mich nicht wundern, wenn dies noch ein Fall für die Juristen wird."


Kontaminierte Ausrüstung entsorgt



Ein Problem scheint offensichtlich zu sein, dass die Versicherung von "Metob" die beschädigte Ausrüstung gerne zur Beweissicherung sehen würde. Das geht aber nicht mehr. Warum, erklärt Markus Mönch: "Unsere Neuensorger wurden noch am Einsatzort dazu aufgefordert, ihre kontaminierte Ausrüstung in einen Container zu werfen." Danach wurde die Ausrüstung entsorgt, die Neuensorger traten den Heimweg in geliehener Kleidung an.


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