Blech 10 zu Gast: Imposanter Klang in der Coburger Morizkirche
Autor: Gerhard Deutschmann
Coburg, Sonntag, 10. November 2019
Wie das Ensemble Blech 10 bemerkenswert zahlreiche Zuhörer in der Coburger Morizkirche begeisterte.
Blechbläsermusik vom Feinsten versprach KMD Peter Stenglein vor dem Konzert und freute sich, dass seine Morizkirche "bis unter das Dach" gefüllt war.
Zu Gast war zum sechsten Male das Bläserensemble "Blech 10", das inzwischen mit elf Bläsern plus Schlagzeug auftritt, aber noch weitgehend aus den Gründungsmitgliedern besteht, die mittlerweile alle um die fünfzig Jahre alt sind. Posaunist Kai-Uwe Hinze wurde es genau an diesem Sonntag und prompt vom Publikum mit gesungenem "Happy Birthday" beglückwünscht. Impulsiver, sorgsam gestaltender Dirigent des Ensembles war der Ghanaer Lahnor Adjei.
Als informative, humorige Moderatoren fungierten Torsten Beckhaus und Senior-Mitglied Peter Schwaninger (Posaune).
Ein buntes, abwechslungsreiches Programm von der Renaissance bis zu Moderne hatte Blech 10 im Gepäck und begann festlich-triumphal mit einer Fanfare, die der bekannte Filmkomponist John Williams für die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles geschrieben hatte.
Präzision des Zusammenspiels
Bestechend sogleich der imposante orchestrale Klang, das virtuose Können der Instrumentalisten und die hohe Präzision des Zusammenspiels, die auch durch klare Zeichengebung des Dirigenten unterstützt wurde. Zurück in die Renaissance des 15. und 16. Jahrhunderts ging es mit dem rhythmisch untermalten Tanz "Pastime for good company" von Heinrich VIII und zu Giles Farnaby, dessen bewegte Figuration in "Mal sims" von den Trompeten virtuos und exakt bewältigt wurde.
Umrahmt vom Glanz der hohen Trompeten erklang die Arie "Wie will ich mich freuen" aus der Kantate 146 von Bach mit klangvollem doppelten Posaunensolo von Kai-Uwe Hinze und Peter Schwaninger. Die Hörner gestalteten ausdrucksvoll das Largo der 9. Sinfonie von Antonin Dvorak, bevor das von Bas sposaunist Marc Hermuth zugkräftig arrangierte Stück "Arsenal" von Jan van der Roost den krönenden Abschluss des ersten Teils bot.
In swingenden Bigband-Sound ging es mit "Singin' in the rain" nach der Pause weiter. Recht modern hat A. Wolfe das altenglische Volkslied "Scarborough Fair" bearbeitet; es wurde aber eindrucksvoll wiedergegeben.