Weidhausen
Schwerer Unfall

"Schock sitzt tief": Feuerwehrauto kracht bei Einsatz gegen Baum - Feuerwehrmann eingeklemmt

Ein Feuerwehrfahrzeug ist im Kreis Coburg während einer Einsatzfahrt gegen einen Baum gekracht. Der Fahrer wurde bei dem schweren Unfall am Samstagabend im Führerhaus eingeklemmt. Der Kreisbrandrat spricht von einem "tragischen Ereignis".
Sechs Verletzte nach Unfall mit Feuerwehrfahrzeug auf Einsatzfahrt
Mehrere Feuerwehrleute sind am Samstagabend (19.02.2022) bei einem Unfall nahe Weidhausen bei Coburg teils schwer verletzt worden. Das Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Ebersdorf war auf dem Weg zu einem Brandeinsatz gegen einen Baum geprallt. Foto: NEWS5 / Merzbach (NEWS5)
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Feuerwehr erleidet auf Einsatzfahrt Unfall - Löschfahrzeug kommt im Landkreis Coburg von der Straße ab: In der Nähe von Weidhausen bei Coburg hat es am Samstagabend (19. Februar 2022) einen schweren Verkehrsunfall gegeben. Ein Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Ebersdorf prallte auf dem Weg zu einem Brandeinsatz in Weidhausen bei Coburg gegen einen Baum. Der Fahrer wurde im Führerhaus eingeklemmt und wurde später mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. 

Insgesamt wurden offenbar sechs der insgesamt neun Feuerwehrleute bei dem Unfall verletzt, wie die Agentur News5 berichtet. "Der Schock sitzt natürlich tief bei uns", erklärte Stefan Püls, Kreisbrandrat des Landkreises Coburg. 

Update vom 20.02.2022, 13.25 Uhr: Unfall der Feuerwehr Ebersdorf - neue Details bekannt

Zum Unfall der Ebersdorfer Feuerwehr liegt inzwischen der Bericht der Polizeiinspektion Coburg vor. Demnach verunglückte das Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Ebersdorf b.Coburg am Samstag um 20.50 Uhr während der Anfahrt zum Einsatzort. Im Fahrzeug befanden sich insgesamt neun Feuerwehrmänner. Sie waren unterwegs zu einem Einsatz nach Weidhausen und sollten die dortige Feuerwehr bei Löscharbeiten anlässlich eines Scheunenbrands unterstützen.

Um schneller an den Brandort zu gelangen, fuhren sie über einen Flurbereinigungsweg, entlang der B303, in Richtung Neuensorg. Beim Durchfahren mehrerer Bodenwellen schaukelte sich das Fahrzeug auf. Der Fahrer verlor die Kontrolle über das Löschfahrzeug, kam nach links von der Fahrbahn ab, streife zunächst zwei Bäume und stieß dann frontal gegen einen dritten. Durch die Wucht des Aufpralls verformte sich das Führerhaus so stark, dass der 36-jährige Fahrer nur unter Einsatz der hydraulischen Rettungsschere befreit werden konnte.

"Der Fahrer hatte jedoch großes Glück und zog sich lediglich eine Fraktur im linken Fuß sowie Schnittverletzungen an der Hand zu", teilt die Polizeiinspektion Coburg mit. Vier weitere Feuerwehrmänner, im Alter zwischen 36 und 56 Jahren, erlitten demnach leichtere Verletzungen - wie Schnittwunden, Prellungen und Halswirbelstauchungen. Zur weiteren Behandlung erfolgte der Transport aller Verletzten in das Klinikum Coburg. "Der am Löschfahrzeug entstandene Sachschaden dürfte sich auf mehrere hunderttausend Euro belaufen", vermutet die Coburger Polizei. "Den Brand in Weidhausen konnten die Wehrmänner vor Ort dennoch erfolgreich bekämpfen. "

Erstmeldung vom 20.02.2022, 8.35 Uhr: Feuerwehr kommt von Straße ab - mehrere Einsatzkräfte verletzt

Laut ersten Informationen war das Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Ebersdorf auf einer geteerten Flurstraße unterwegs zu einem Einsatz. Durch eine Bodenwelle schaukelte sich das mit insgesamt neun Personen besetzte Feuerwehrfahrzeug zwischen Frohnlach und Weidhausen bei Coburg auf. Der Wagen geriet ins Schleudern und prallte im Anschluss gegen einen Baum.

"Der Fahrer war schwerst eingeklemmt", sagte Kreisbrandrat Stefan Püls im Interview mit News5. "Die Kameraden, die mit ihm im Wagen waren, sind natürlich auch teilweise verletzt." Der Fahrer musste demnach mit "schwerem Rettungsgerät" aus dem Führerhaus befreit werden. Er wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Fünf weitere Feuerwehrleute wurden bei dem Unfall ebenfalls verletzt, berichtet News5. Auch sie kamen in eine Klinik. Püls spricht mit Blick auf den folgenschweren Unfall von einem "tragischen Ereignis". "Das ist sehr dramatisch", erklärte der Kreisbrandrat. 

Drei benachbarte Feuerwehren wurden kurz nach der Kollision zum Unfallort alarmiert, um das Feuerwehrauto zu bergen. Auch am eigentlichen Einsatzort, dem Brandherd, traf Ersatz ein. Zwei weitere Feuerwehreinheiten kümmerten sich um die verunglückten Einsatzkräfte. Das stark beschädigte Feuerwehrfahrzeug wurde noch in der Nacht für den Abtransport fertig gemacht. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 450.000 Euro.