Besondere Erlebnisse mit Freitag, dem 13.
Autor: Gabi Arnold
Coburg, Donnerstag, 12. März 2015
Es gibt durchaus einige Menschen, die das Datum Freitag, 13., übersehen. Daniela Pondelicek aber wird diesen Tag nicht so schnell vergessen - ein Buch erinnert sie daran. Auch eine Geburt und falsche Noten im Zeugnis werden mit diesem Datum in Verbindung gebracht.
Als an diesem Morgen der Wecker klingelte, hatte Daniela Pondelicek ein mulmiges Gefühl im Bauch. Auf dem Stundenplan der 5. Klassen der Realschule in Neustadt stand ein Vorlesewettbewerb und dies ausgerechnet an einem 13., noch dazu an einem Freitag. Dieses Ereignis liegt zwar viele Jahre zurück, aber die 20-jährige Studentin aus Neuensorg erinnert sich noch gut an diesen Vormittag. "Als ich kleiner war, war ich voll abergläubisch und dementsprechend nervös."
Der Freitag, der 13., gilt als ein magisches Datum in unserem Kulturkreis und viele Menschen fühlen sich vom Pech verfolgt. Sie verlassen deshalb nur vorsichtig die Wohnung, schließen lieber keine wichtigen Geschäfte ab, und sollte es etwas schief gehen, dann ist freilich das Datum daran schuld.
Scherben, Schnitte, falsche Noten
Dies bestätigt die Studentin Laura Scheler lachend. "Erst habe ich den Wecker nicht gehört, als ich einen Koffer von Schrank holen wollte, ist ein Teller heruntergefallen und ich habe mir an den Scherben mein Knie schlimm aufgeschnitten." Abergläubisch sei sie zwar nicht, aber ein Blick auf dem Kalender zeigte, es war Freitag, der 13. Dass ausgerechnet in diesem Jahr die Zwischenzeugnisse an einem "Unglückstag", nämlich Freitag, 13. Februar, vergeben wurden, kann Olivia Arnold nicht so recht nachvollziehen.
Vielleicht, sagt die 14-jährige Realschülerin, habe es an dem besonderen Datum gelegen, dass ihr Zeugnis nach den Ferien korrigiert werden musste. "Eine Note war falsch ausgerechnet, deshalb musste mein Zeugnis neu geschrieben werden."
Aber woher kommt der Aberglaube? Laut "Wikipedia" gilt Freitag, der 13., im Volksglauben als ein Tag, an dem besonders viele Unglücke passieren. Die Zahl 13 als Unglückszahl stammt aus christlicher Tradition.
13. ist Tag der Premiere
Aber nicht alle Menschen lassen sich von diesem Datum beeinflussen. Ausgerechnet am heutigen Freitag tritt beispielsweise die Theatergruppe Lahm nach sechs Jahren Pause wieder auf die Bühne. Abergläubisch scheinen die acht Darsteller und die vielen Helfer im Hintergrund also nicht zu sein. Das Datum, sagt Silke Judex, spiele für die Premiere keine Rolle. "Vom Termin her ging es nicht anders, aber wir sind auch nicht abergläubisch."
Ein tolles Datum zum Heiraten
Freitags treten junge Paare gerne vor den Standesbeamten und geben sich das Ja-Wort. Geschieht dies auch am Freitag, dem 13.? "Ja", sagt der Amtsleiter des Coburger Standesamtes Michael Rodenburger. Seit dem Jahr 1993 schließt er Ehen und in den 22 Jahren habe er nichts Besonders im Zusammenhang mit diesem Datum erlebt. Der Standesbeamte erinnert sich an ein Paar, das sich ausdrücklich für dieses Hochzeitsdatum entschieden hat. "Die beiden haben am Freitag, dem 13. August, aus Gaudi geheiratet."
Als Glückstag bezeichnet Christian Seidler das Datum, denn er ist an einem Freitag, dem 13., geboren. Nachdem er damals im Jahr 1964 mit zwei Wochen Verspätung zur Welt kam, war seine Mutter glücklich, das Kind endlich im Arm zu halten. "Sie war froh, dass mein Geburtstag nicht auf den 29. Februar fiel, insofern war der 13. völlig in Ordnung."
Daniela Pondelicek steht dem heutigen Tag gelassener gegenüber als noch in der fünften Klasse. "Mein Aberglaube hat sich mittlerweile gelegt", sagt sie. Außerdem sei ihr Tag heute ausgefüllt, da komme sie gar nicht dazu, an all die Dinge zu denken, die misslingen könnten.
Apropos: Beim Vorlesewettbewerb erreichte sie damals den dritten Platz und gewann ein Buch "Vier Pfoten für Penny." "Wer weiß, wenn es nicht Freitag, der 13., gewesen wäre, vielleicht wäre ich auf Platz eins gekommen." Also doch.