Druckartikel: Bei der Sanierung 2009 wurde gepfuscht

Bei der Sanierung 2009 wurde gepfuscht


Autor: Ulrike Nauer

Coburg, Freitag, 13. April 2018

Die Baufirma hatte zwar seinerzeit Drainagerohre unter dem Sportplatz an der Wiesenstraße verlegt, sie aber nicht an die Ringentwässerung angeschlossen.
In 60 Zentimeter Tiefe waren die Mitarbeiter des Grünflächenamtes hier am Rande des Spielfelds auf Drainagerohre gestoßen. Immer wieder musste das Feld wegen der Nässe gesperrt werden.Foto: Julian Übelhack


2009 wurde das Rasenspielfeld auf der Schulsportanlage an der Wiesenstraße von der Stadt Coburg umgebaut. Nach nicht einmal zehn Jahren muss nun wohl saniert werden. Die Drainage des Sportplatzes funktionierte nicht richtig, der Untergrund war ständig feucht. Die Nässe führte aber nicht nur dazu, dass der Rasen für Pflegemaßnahmen nicht befahren werden konnte, sie löste auch noch eine regelrechte Regenwürmer-Invasion aus. Der Platz war schließlich derart mit Häufchen übersät, dass darauf kein Spielbetrieb mehr möglich war.
Im März hatte der Bausenat beschlossen, dass der Platz nun intensiv gepflegt werden müsse, und dass die Drainage im Boden untersucht und gegebenenfalls wieder funktionsfähig gemacht werden solle. In der vergangenen Woche rückte das Grünflächenamt an, um das Spielfeld aufzugraben und nach den Rohren zu suchen.
Zunächst ging es darum, herauszufinden, ob die Drainagerohre seinerzeit überhaupt verlegt worden waren. Bei einer Untersuchung im vergangenen Herbst waren an den fraglichen Stellen keine Rohre gefunden worden. Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann vermutete gar in der Bausenatssitzung, dass gar keine Drainage verlegt worden sei.
Am Donnerstag machten sich seine Mitarbeitern noch einmal auf die Suche - und wurden fündig. In einem 15 Meter langen, Streifen, gut elf Meter von der Mittellinie entfernt, legten die Arbeiter in 60 Zentimeter Tiefe ein gelbes Drainagerohr frei. Das Ende dieses Rohres liege zwar in der Nähe der Ringdrainage, die rund um das Feld verläuft, sei jedoch nicht angeschlossen, erläuterte Ledermann auf Tageblatt-Nachfrage.
Insgesamt wurden an drei Stellen quer zum Spielfeld verlaufende Rohre freigelegt - alle ohne Anschluss an die Ringdrainage. Warum die externe Firma, die seinerzeit für die Sanierung verantwortlich war, die Rohre nicht verbunden hatte, lässt sich heute nicht mehr nachvolllziehen, bei der Endabnahme waren alle aufgegrabenen Stellen schon wieder geschlossen.
Nun müsse geklärt werden, so Ledermann, ob die verlegten Rohre überhaupt weiter verwendet werden können und wie hoch der konkrete Sanierungsbedarf sei. Außerdem müsse der Rasen verstärkt gepflegt werden, damit dort bis zu den Sommerferien wieder Schulsport stattfinden könne.