"Beethoven ist der Komponist, der meiner Seele am nächsten ist"
Autor: Jochen Berger
Coburg, Montag, 27. Sept. 2021
Benjamin Moser beendete den Beethoven-Zyklus der Coburger Musikfreunde mit einem Auftritt im Kongresshaus. Warum gerade dieser Komponist für ihn einen ganz besonderen Stellenwert besitzt.
Die Corona-Krise war der Auslöser: Mit rund einem Jahr Verspätung ist der umfassende Beethoven-Zyklus sämtlicher Klaviersonaten zu Ende gegangen. Zu Gast beim Finale im Kongresshaus Rosengarten: der Münchner Pianist Benjamin Moser, der bereits mehrfach in Coburg zu hören war. Seinen ersten Beitrag zum Beethoven-Zyklus hatte Moser im April 2014 gestaltet - nun beendete das Projekt mit vier weiteren Sonaten. Warum Beethoven in seinem Interpreten-Leben einen ganz besonderen Platz einnimmt, erklärt der Pianist im Interview.
Sie haben die Ehre, den Beethoven-Zyklus der Coburger Musikfreunde mit sämtlichen 32 Klaviersonaten Beethovens abzuschließen. Warum ist dieser Komponist, mehr als 250 Jahre nach seine Geburt, immer noch ein Fixstern für Hörer wie Interpreten?
Was bedeutet Beethoven für Sie persönlich?
Beethoven ist wahrscheinlich der Komponist, der meiner Seele am nächsten ist. Er ist ein großer Weltenverkünder. Seine Musik tröstet, sie gibt Kraft und Hoffnung, sie hat Humor, Trotz, Wut, Liebe, sie ist immer neu und oft revolutionär. In seiner Musiksprache gibt es einen Idealismus, eine zutiefst spirituelle Qualität, die mir schon oft über schwere Momente im Leben hinweggeholfen hat.Sie waren im mehrjährigen Beethoven-Zyklus der Musikfreunde gleich mehrfach vertreten. Wie haben Sie Publikumsreaktionen erlebt?